Paul Hermann Wagner

1852 Rothenburg /Oberlausitz – 1937 Kochel am See

Großmütterchen

Öl /Leinwand     100 x 70 cm

Signiert: Paul Wagner München

Der Maler Paul Hermann Wagner, der zunächst die Glasmalerei erlernte und als Porzellanmaler arbeitete, besuchte ab 1875 die Münchner Kunstakademie. 1881 schloss er dort sein Studium unter Ludwig von Löfftz und Wilhelm von Lindenschmidt d.J. ab. Seine Werke sind hauptsächlich von einfühlsamen Kinderszenen geprägt, die oft einen charakteristischen Moment einfangen. 

So auch sein Gemälde “Großmütterchen”. Liebevoll stellt er zwei Mädchen dar, die sich halb umarmend nah beieinandersitzen. Gekleidet wie ein “Großmütterchen” wird der verschmitzte Gesichtsausdruck, mit dem sie den Betrachter über ihren oberen Brillenrand hinweg anschaut, des kleineren Mädchens noch unterstrichen. Mit einer schlafenden Katze im Hintergrund und dem, im Lesen unterbrochenem, älteren Mädchen fängt Paul Hermann Wagner in diesem Gemälde eine heitere, vertraute Stimmung ein, die dem Betrachter das Gefühl von Geborgenheit gibt. Er schafft ein Vertrauen, dass den Betrachter mit den Dargestellten verbindet und ihn zu einem Zuschauer der Szene macht.

 

 

Literatur:

  • Lieb, Norbert: Paul Hermann Wagner; in: Thieme-Becker Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler vond er Antike bis zur Gegenwart, Bd.35, E.A.Seemann Verlag, Leipzig, 1958