José Jiménez Aranda
1837 Sevilla – 1903 ebenda
An der Wiege
Kohlezeichnung ca. 29 x 41 cm
Nachlass-Stempel
Verkauft
José Jiménez Aranda, Bruder von Luis Jiménez Aranda (1845-1928) und Manuel Jiménez Aranda (1848-1904), begann 1851 sein Studium an der Real Academia de Bellas Artes de Santa Isabel de Hungría in Sevilla. Dort zählten Antonio Cabral Bejarano (1788-1861), Manuel Barrón (1814-1884) und Eduardo Cano de la Peña (1823-1897) zu seinen Lehrern.
Während seiner Studienzeit arbeitete er in einer Werkstatt für Lithografie.
1864-68 restaurierter er die Fenster und Gemälde in S. Miguel in Jerez de la Frontera.
Im Anschluss reiste er mit seinem Bruder Manuel und seinem Schüler José García Ramos (1852-1912) nach Rom.
1875 zog er für ein Jahr nach Valencia, wo er sich hauptsächlich Motiven der Stadt widmete.
Ein Jahr später kehrte er nach Sevilla zurück. Dort ließ er seine Werke durch die Kunsthändler Adolphe Goupil und Vincenzo Capobianchi in ganz Europa vertreiben.
1881 siedelte er nach Paris über. Wegen der hohen Nachfrage schuf er in dieser Zeit hauptsächlich seine cascacones-Malerei.
Bis 1890 gehörten zeitgenössische Themen nicht zu seinem Repertoire. Beeinflusst durch seinen Bruder Luis fertigte er in diesem Jahr sein erstes zeitgenössisches, sozialkritisches Werk an. Dafür erhielt er auf der Weltausstellung in Paris die Goldmedaille.
Nach einer zweijährigen Unterbrechung durch einen Aufenthalt in Madrid, blieb er bis zu seinem Tod in Sevilla.
1897 wurde er zum Professor ernannt.
José Jiménez Aranda zählt zu den Auslösern für die realismo preciosista, die sich künstlerisch an Marià Fortuny (1838-1874) orientierte.
Idealisierter historischer Realismus gehörte genauso zu seinen Werken wie eine Faszination für Farbe und Licht. Aber auch eine realistische Darstellungsweise und differenzierte Farbabstufungen waren für den Künstler charakteristisch.
In seinem Spätwerk widmete er sich vor allem der Malerei im Freien und schuf zahlreiche Landschaften aus Alcalá de Guadaira.
Zu seinen Schülern lassen sich Daniel Vázquez Díaz (1882-1969), Eugenio Hermoso (1883-1963), Ricardo López Cabrera (1864-1950), Manuel González Santos (1875-1949) und José Sanz Arizmendi (1885-1929) zählen.
Auch beeinflusste er den Künstler Joaquín Sorolla (1863-1923) in seiner Arbeit.
Seine Zeichnung „An der Wiege“ zeigt seinen Hang zum Realistischen. Teils angedeutet und teils detailliert ausgearbeitet zeigt er drei Frauen an einer Wiege. In dunkles Licht getaucht scheint es als würde die Wiege von innen heraus leuchten. Genau beobachtet und wiedergegeben zeigt sich hier eine naturalistische Darstellung einer fast alltäglichen Begebenheit