Wilhelm von Kobell, Selbstportrait, um 1800
Ein Reiter und zwei Bauernmädchen
Blick auf den Tegernsee
Viehmarkt vor der Stadt Konstanz am Bodensee
Wilhelm von Kobell
1766 Mannheim – 1853 München
Wilhelm von Kobell, Sohn des Malers Ferdinand Kobell (1740-1799) und Neffe des Malers Franz Innocenz Kobell (1749-1822), lässt sich zu bedeutenden Vertretern der Münchener Landschafts-, Tier- und Schlachtenmalern des 19. Jahrhunderts zählen.
Seine erste Ausbildung im Zeichnen erhielt er von seinem Vater. Anschließend nahm er wahrscheinlich bis mindestens 1784 Unterricht an der Mannheimer Zeichen-Akademie bei Franz Anton von Leydensdorf (1721-1795) und Egid Verhelst d.J. (1733-1804), durch den er die Technik des Radierens erlernte.
Schon früh begann er die Meister des 17. und 18. Jahrhunderts in den höfischen Kunstschulen von Mannheim und Zweibrücken zu studieren. Besonders inspirierten ihn der niederländische Maler Philips Wouwermann (1619-1668) und der englische Maler George Stubbs (1724-1806).
Seine Landschaften mit Reiter- und Viehstaffage zeigen eine deutliche Ähnlichkeit. Auch sein bevorzugtes Bildpersonal, was aus Bauern, Mägden, Hirten, vornehm gekleideten Damen und Herren, sowie Soldaten und Händlern bestand zeigt diese Vorliebe.
Zwischen 1785-1835 fertigte er zahlreiche Aquatinta-Kopien nach den Werken von Wouwermann, Nicolaes Berchem (1620-1683) und Karel Dujardin (1626-1678) an.
1792 folgte er dem Kurfürst von Pfalz-Bayern Carl Theodor als Hofmaler nach München.
Fünf Jahre später heiratete er Anna Maria Theresa von Krempelhuber. Gemeinsam mit ihrer Familie verbrachten sie ab diesem Zeitpunkt die Sommer auf dem Landsitz seines Schwiegervaters in Emming am Ammersee. Dort entdeckt er die oberbayrische Landschaft und ihre Bewohner für sich und fand somit das Hauptthema seiner Arbeiten.
1814 trat er als Nachfolger von Johann Georg von Dillis (1759-1841) die Professur der Landschaftsmalerei an der Münchener Kunstakademie an.
Zu seinen Schülern zählten unter anderem in dieser Zeit Albrecht Adams (1786-1862), Carl August Lebschée (1800-1877) und Carl Friedrich Heinzmann (1795-1846).
Mit der Berufung Peter von Cornelius’ (1783-1867) zum Akademie-Direktor wurde die Landschafts-Klasse aufgelöst, sodass Kobell seiner Ämter enthoben wurde.
Ab den 1820er Jahren wurde sein Werk durch sogenannte „Begegnungsbilder“ geprägt. Wofür der Künstler bis heute bekannt ist.
Auf einer Anhöhe im Vordergrund stehen sich Personen verschiedenen Standes, Alters und Geschlechts, zu Fuß oder zu Pferd, stumm gegenüber. Im Hintergrund blickt man in Fernsicht auf eine weiträumige (vor-)alpine Landschaft.
Neben Dillis leistete Kobell einen erheblichen Beitrag zur Landschaftsmalerei der Münchener Schule um 1800. Eine Loslösung von traditionellen Vorbildern und eine aufkommende realistische Naturauffassung waren ausschlaggebend.