Arnold Topp. Weiblicher Akt. 1919. Öl / Platte. 43 x 33cm

Weiblicher Akt

Arnold Topp. Der rote Beter. 1918. Öl / Papier / Leinwand. 75 x 99cm

Der rote Beter

Arnold Topp. Der Brandenburger Roland vor dem Neustädter Rathaus.um 1918. Gouache / Malkarton. 56 x 42cm

Der Brandenburger Roland vor dem Neustädter Rathaus

Arnold Topp

1887 Soest – 1945 verschollen / 1961 für tot erklärt

Arnold Topp, der meist in einem Atemzug mit Franz Marc (1880-1916), Marc Chagall (1887-1985) und Kurt Schwitters (1887-1948) genannt wird, zählt zu den wichtigsten Vertretern des Expressionismus und Kubismus.

Bereits 1904 stand er mit Soester Künstlern, wie Wilhelm Morgner (1891-1917), Wilhelm Wulff (1891-1980) und Eberhard Viegener (1890-1967), in Kontakt.
1910 begann er schließlich seine künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf unter Lothar von Kunowski (1866-1936). Dort bekam er das erste Mal Kontakt zu den rheinischen Expressionisten. Nach seinem Abschluss 1913 nahm er eine Stelle als Sport- und Zeichenlehrer am Sadernschen Realgymnasium in Brandenburg an der Havel an. Während seiner Lehrtätigkeit hielt er den Kontakt zu Herwarth Waldens (1878-1941) Galerie „Der Sturm“, wo er von 1917-26 regelmäßig ausstellte. Er bestückte zahlreiche weitere Ausstellungen innerhalb Deutschlands, sowie in den USA, in der Sowjetunion, Japan und Frankreich. Weitere Bekanntheit erlangte er durch die Illustration der Zeitschrift „Das Hohe Ufer“.
Regelmäßige künstlerische Aufenthalte in Berlin brachten ihm Freundschaften mit dem Architekten Bruno Taut (1880-1938) und seinem Künstlerkollegen Georg Muche (1895-1987) ein.
1915 musste er wegen Einzug zum Kriegsdienst seine berufliche Tätigkeit unterbrechen. Bei der Schlacht von Verdun wurde er so schwer verletzt, dass er sich bis Kriegsende im Lazarett aufhalten musste. Nach seiner Rückkehr nach Brandenburg arbeitete er weiter als Lehrer. 1927 wurde er zum Studienrat ernannt.
Außerdem nahm er seine künstlerische Tätigkeit wieder auf. 1918 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Arbeitsrates für Kunst, der bis 1921 bestand.
Nach Verabschiedung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums trat er dem NS-Lehrerbund bei. Dennoch wurden 1937 einige seiner Werke als entartet eingestuft. Im letzten Kriegsjahr wurde Topp zum Volkssturm einberufen und schließlich zur Wehrmacht eingezogen. Seit diesem Jahr galt der Künstler als verschollen. Wahrscheinlich geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1961 wurde er vom Amtsgericht Soest für tot erklärt.
Seine Frau musste bei dem Einmarsch der russischen Armee fluchtartig Haus und Atelier verlassen. Der Totalverlust seiner Werke ließ den Künstler nach seinem Verschwinden in Vergessenheit geraten.
2006 erlebte er durch die Biografie mit Werkverzeichnis von Rainer Enders eine Rückkehr in die Kunstwelt. 

Farbenfrohe, kubistische Arbeiten, die an Wassily Kandinsky (1866-1944) erinnern und meist aus landschaftlichen, figurativen und architektonischen Elementen bestehen, spiegeln die Stimmung und Gefühle des Künstlers im Moment des Schaffens wieder.