Adolf Schreyer
1828 Frankfurt a.M. – 1899 Kronberg im Taunus
Adolf Schreyer erhielt schon zu Lebzeiten internationale Anerkennung für seine Werke. Besonders seine Darstellungen arabischer Reiter zu Pferd erfreuen sich großer Beliebtheit.
Er besuchte 1843-54 gemeinsam mit Anton Burger (1824-1905), Jakob Maurer (1826-1887) und Philipp Rumpf (1821-1896) das Städelsche Kunst-Institut in Frankfurt. Dort studierten sie unter Jakob Becker (1810-1872) und Johann David Passavant (1787-1861). 1848 hielt er sich kurzzeitig an der Kunstakademie in Düsseldorf auf und besuchte dort die Klasse von Theodor Hildebrandt (1804-1874). Er besuchte die Akademien in München und Stuttgart.
1853 schloss er sich auf Seiten der österreichischen Armee dem Krimkrieg an und begleitete sie bis 1856 als Beobachter und Schlachtenmaler. Dort dokumentierte er vor allem die Kavallerie.
Nach Rückkehr aus dem Krieg reiste er gemeinsam mit dem Prinzen von Thurn und Taxis, den er bei seinen Aufenthalt in München 1848 kennen lernte, gemeinsam nach Ungarn, Rumänien, Südrussland, Kleinasien und Syrien.
Nach seiner Rückkehr begann er sich in den Sommermonaten in der Künstlerkolonie in Kronberg aufzuhalten. Diese wurde in den 1850er Jahren von Burger und Jakob Fürchtegott Dielmann (1809-1885) ins Leben gerufen und zählte zu den frühesten Künstlerkolonien in Deutschland.
Dort lernte er Norbert Schrödl (1842-1912) und Adolph Hoeffler (1825-1898) kennen.
1861 siedelte er nach Paris über. Dort lebte er für neun Jahre und bereiste in dieser Zeit Spanien und französische Kolonialgebiete, wie Marokko und Algerien.
Nach seiner Rückkehr aus Paris ließ er sich in Kronberg nieder. Erst 1896 hielt er sich wieder bevorzugt in Frankfurt auf.
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit auf seinen Reisen war er auch Mitglied in den Kunstakademien in Antwerpen und Rotterdam. Er erhielt 1864-67 dreimal die Goldmedaille im Pariser Salon, bekam 1880 den Professoren- und Hofmaler-Titel von Mecklenburg-Schwerin und wurde 1895 zum Ehrenbürger von Kronberg ernannt.
Mit seinem Werk gehörte er zu den Begründern der realistischen und impressionistischen Kunst in Deutschland, auch wenn er die akademische Tradition in seinem Stil weiterführte.
Schon während seines Studiums konzentrierte er sich vor allem auf die Tiermalerei in Kombination mit Schlachten- und Historienmalerei. Besonders die Darstellung von Pferden und ihren Reitern zählten zu seinen favorisierten Motiven.
In seiner Frühphase wurde er vor allem von seinem Lehrer Becker und August von Pettenkofen (1822-1889) inspiriert. Durch seine Aufenthalte in der Künstlerkolonie Kronberg gehörte auch Dielmann zu seinen Vorbildern.
Besonders seine Zeit in Paris war für ihn prägend. Die Werke von Antoine-Jean Gros (1771-1835), Théodore Géricault (1791-1824), Eugène Delacroix (1798-1863) und Alexandre Gabriel Decamps (1803-1860) waren für ihn ausschlaggebend.
Mit dem Beginn seiner Reise mit dem Prinzen von Thurn und Taxis orientierte er sich an französischen Orientmalern wie Eugène Fromentin (1820-1876), der sich mit seinen farbenfrohen und stimmungsreichen Bildern aus Algerien großer Beliebtheit erfreute.
Charakteristisch waren für Schreyer die Vermittlung von Stimmungen und Darstellungen der Harmonie von Pferd und Reiter. Aber auch die für ihn typische Abschleiftechnik der Farbschichten, die er von Gustave Courbet (1819-1877) übernommen hatte, machten seine Werke zu etwas Besonderem.
Seine Werke sind auch heute noch ein dokumentarisches Zeugnis der Schlachten seiner Zeit, des Umgangs von Pferd und Reiter, aber auch des ländlichen Lebens in anderen Länder.
Seine Werke erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit.