Wilhelm Fechner – Porträt Hermann Eschke (1897)
Martello-Turm an der Küste von Leith bei Edinburgh
Schiffbruch
Schiffswrack an einer Küste
Hermann Eschke
1823 Berlin – 1900 ebenda
Hermann Eschke war ein bedeutender Landschafts- und Marinemaler. Besonders bekannt wurde er für die mit seinem Sohn Richard Eschke (1859-1944) erstellten Fresken für das Kaiserpanorama zu Berlin „Die deutsche Flottendemonstration vor Sansibar“. Ein populäres Massenmedium, bei dem 25 Personen gleichzeitig eine stereoskopische Bildserie durch ein Guckloch betrachten konnten.
1840 begann er im Atelier von Wilhelm Herbig (1788-1861) zu arbeiten. Auf dessen Empfehlung begann er 1841 ein Studium an der Berliner Akademie. Nach seinem Abschluss 1845 nahm er eine Stelle als Assistent bei dem Marinemaler Wilhelm Krause (1803-1864) an, wo er bis 1848 arbeitete. 1849 wechselte er ins Atelier von Eugène Lepoittevin (1806-1870) in Paris. Kurz nach Beginn der Anstellung unternahm er eine Studienreise nach Südfrankreich und in die Pyrenäen. Nach seiner Rückkehr zog er nach Berlin, um dort als freischaffender Künstler zu arbeiten.
Weitere Studienreisen in dieser Zeit führten ihn an die Nord- und Ostseeküste. Von diesen Reisen brachte er regelmäßig Skizzen mit, aus denen er seine Ölgemälde fertigte.
In seinem Berliner Atelier bildete er zahlreiche Schüler aus, unter anderem Louis Douzette (1834-1924), Moritz Erdmann (1845-1919), Ernst Koerner (1846-1927), Walter Moras (1856-1925), Carl Saltzmann (1847-1923), Alexander Kircher (1867-1939) und Fritz Sturm (1834-1906).
Durch seinen künstlerischen Erfolg hatte er ebenso großen Einfluss auf die Kunstszene Berlins. 1892 wurde er so zum Wortführer im „Fall Munch“. Die Ausstellung der Werke von Edvard Munch (1863-1944) in Berlin wurde als anarchistische Provokation gesehen und löste einen Skandal aus. Der Antrag Eschkes sorgte dafür, dass die Ausstellung vorzeitig geschlossen wurde.
Für seine Arbeiten wurde er mit dem Titel des königlichen Professors geehrt und erhielt auf der Berliner Kunstausstellung die kleine goldene Medaille.
Die Motive seiner Werke ähneln stark denen von seinem Lehrer Krause. Er konzentrierte sich zudem auf das Zusammenspiel von Licht und Wasser, was seinen Darstellungen eine besondere Stimmung verlieh.