Karel van Veen

1815 Kassel – 1910 Düsseldorf

Dampfschiff in bewegter See

Öl / Leinwand    80 X 100 cm

Signiert. Datiert. (18) 95

Verkauft

„…romantisierte Fabulierkunst der schicksalhaften Urgewalt des Meeres“

Andreas Achenbach begann seine Künstlerkarriere 1827 mit Eintritt in die Kunstakademie in Düsseldorf. Als Schüler von Johann Wilhelm Schirmer (1807-1863) studierte er acht Jahre an der Akademie bis er 1835 austrat und mit Johann Peter Hasenclever (1810-1853) und Johann Wilhelm Preyer (1803-1889) nach München zog. Drei Jahre später kehrte er nach Düsseldorf zurück, eröffnete dort sein eigenes Atelier und gründete 1847 mit Johann Wilhelm Schirmer, Carl Friedrich Lessing (1808-1880) und Eduard Bendemann (1811-1889) die „Künstlerliedertafel“. 1849 wurde er schließlich zum Vorstand des Düsseldorfer Künstlervereins Malkasten gewählt. Schwerpunkt seiner Malerei bestand in seinen Landschafts- und Marinebildern, die oft aus dramatischen Darstellungen bestanden. Auch wenn er seine Darstellungen von realen und naturalistischen Begebenheiten abhängig machte, ist sein Hang zur Romantisierung und die Prägung der Düsseldorfer Malerschule erkennbar. Besonders seine stürmischen Meereslandschaften und Schiffbruchbilder, die ihr Vorbild in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts hatten mit ihrer weiß sprühenden Gischt und den vor den Gewitterwolken fliegenden Möwen, zeigen den typischen einer bühnenbildartigen Inszenierung von Menschenansammlungen gleichenden Charakter. 

Sein „Dampfschiff in bewegter See“ ist eine dieser dramatischen Erzählung, die beim Betrachter eine eigene Geschichte des Geschehens hervorrufen. Mit einem in den wogenden Wellen kämpfendem Schiff, einer aufgeregten und ums Überleben kämpfenden Mannschaft, aufspritzender weißen Gischt, sich verdunkelnden Wolken und davon fliegenden Möwen stellt er den Moment der Seefahrt dar, der für den Ausgang dieser Reise ausschlaggebend sein könnte. Ein sichtbarer Kampf des Menschen mit der Natur selbst ist sein Hauptaugenmerk. Er konzentriert sich in seinem Gemälde vollkommen auf einen Moment über dessen Ausgang und Länge der Betrachter im Ungewissen bleibt. Seine dramatisierte und romantisierte Darstellungsweise ermöglicht es sich in die von ihm geschaffene Erzählung einzufinden. Auch sein Spiel mit dem Licht unterstützt diesen narrativen Charakter.
Man ist direkt dazu verleitet die Geschichte weiterzudenken.

Literatur:

  • Wappenschmidt, Toni: Meer und Landschaft des Andreas Achenabch – Die dramatische Welt der Erscheinungen; in: Sitt, Martina (Hg.): Andreas und Oswald Achenbach -„Das A und O der Landschaft“, Wienand Verlag, 1998, Düsseldorf