Emile Claus

1849 Waregem – 1924 Astene

Hampstead Heath Park in London

Öl / Leinwand       43 x 48cm

monogrammiert

Emile Claus’ „Hampstead Heath Park in London“ knüpft an seine favorisierten Darstellungen Londons an.
Eindrucksvoll zeigt er in seinem Gemälde einen in London gelegenen Park, der durch wenige flanierende Menschen besiedelt ist, jedoch hauptsächlich durch seine Natur hervorsticht.
Auch wenn die Parklandschaft auf Grund seines sandig anmutenden Vordergrundes an eine Dünenlandschaft erinnert, weckt Claus durch die dargestellten Lichtverhältnisse eine Stimmung und ein Gefühl, dass die weiterlaufende Parklandschaft vor Augen ruft. Hier wird deutlich, dass er als einer der Hauptvertreter des Impressionismus in Belgien gilt.

Seine künstlerische Ausbildung begann er an einer Zeichenschule in Waregem. Auf Empfehlung des Komponisten Peter Benoit (1834-1901) schrieb er sich 1869 an der Akademie der Schönen Künste in Antwerpen ein, wo er die Klassen von Jakob Albert Jacobs (1812-1879) und Nicaise de Keyser (1813-1887) besuchte.
1875 erhielt er seine erste Einzelausstellung in Gent, die im so viel Zuspruch einbrachten ass er ab diesem Zeitpunkt vermehrt Ausstellungen bestückte. 1882 war er das erste Mal auf einer Pariser Salon-Ausstellung vertreten. Ein weiteres Sprungbrett, denn nun stellte er regelmäßig in Paris aus und kehrte fast jährlich in den Wintermonaten in diese Stadt zurück.
Durch den Kontakt zu Henri Le Sidaner (1862-1939) entdeckte er den französischen Impressionismus für sich. Anfangs in dunkleren Farbtönen mit anekdotenhaften Elementen malend, fand er nun zu einer helleren und wärmeren Farbpalette. 

1893 gründete er gemeinsam mit Guillaume Vogels (1836-1896), Léon Frédéric (1856-1940) und Alfred Verwee (1838-1895) die belgische Künstlergruppe Union Artistique, die gemeinsam Gruppenausstellungen und den Verkauf von ihren Bildern anregen wollten. 

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges änderte sich für Claus einiges. Kurz vor Eintreffen der Deutschen Truppen in Belgien floh er nach London. Sein Atelier, das er dort eröffnete, bot den direkten Blick auf die Themse. Ein scheinbar so wunderbarer Blick, dass er diesen zu einem seiner Hauptmotive werden ließ.
Nach Kriegsende kehrte er nach Belgien zurück und eröffnete dort sein Atelier wieder neu. 

Mit seiner Interpretation des Impressionismus prägte er nachfolgende Generationen, wie die Maler Constant Permeke (1886-1952), Frits van den Berghe (1883-1939) und Rik Wouters (1882-1916).