Ossip Zadkine
1890 Wizebsk – 1967 Paris
Ossip Zadkine verbrachte seine Kindheit in Smolensk. Mit 19 Jahren schickte ihn sein Vater zu seinem Onkel nach Nordengland, um dort seine Englischkenntnisse zu vertiefen. Schon in dieser Zeit nahm er Unterricht in Holzschnitzerei an der Kunstschule in Sunderland.
Ein Jahr nach seiner Ankunft in England schrieb er sich an der Universität Westminster in London ein. 1909 wechselte er an die École nationale supérieure des beaux-arts de Paris (ENSBA). Schnell nahm er Kontakt zum Künstlerhaus La Ruche in Paris auf, das durch den Bildhauer Alfred Boucher (1850-1934) gegründet wurde.
Seine ersten Statuen und Zeichnungen konnte er 1911 im Salon d’automne und im Salon des independants ausstellen, was einen Auftakt für seinen künstlerischen Erfolg darstellte. Ausstellungen bei der Freien Sezession in Berlin, in den De Onafhankelijken in Amsterdam, sowie Ausstellungen in Italien und Tokio folgten in den nächsten Jahrzehnten.
Nach Beginn des Ersten Weltkrieges trat er der Fremdenlegion bei. Seine Erlebnisse während dieser Zeit arbeitete er in zahlreichen Aquarellen ein.
Auch nach Ende des Krieges weiterhin in Paris ansässig, erhielt er 1921 die französische Staatsbürgerschaft kurz nachdem er die Malerin Valentine Prax (1897-1981) geheiratet hatte.
Bis 1925 lehrte er an der Grand Chaumière, einer Kunstakademie im Montparnasse, in Paris.
Auf Grund seiner jüdischen Abstammung wanderte er mit Beginn des Zweiten Weltkrieges in die USA aus, wo er 1944 an der Arts Students League in New York als Lehrer tätig wurde. Eine Vereinigung von Kunststudenten, die 1875 von Lemuel Wilmarth (1835-1918) mit dem Ziel gegründet wurde sich den akademischen Kunstrichtlinien zu widersetzen.
Nach Kriegsende kehrte er nach Frankreich zurück, wo er sich recht schnell wieder seiner Kunst widmen konnte. Zahlreiche Ausstellungen folgten, so auch bei der Biennale in Venedig, bei der er den Bildhauerpreis erhielt.
Neben auf Ausstellungen präsentierten Werken, fertigte er auch Skulpturen für den öffentlichen Raum. So auch „Die zerstörte Stadt“, eine 6,50m hohe Bronzeplastik, die als Denkmal an die mutwillige Zerstörung Rotterdams durch die deutsche Luftwaffe 1940 erinnern sollte.
Ein weiteres bekanntes Werk Zadkines ist seine Statue von Vincent van Gogh (1853-1890), die 1961 in Auvers-sur-Oise aufgestellt wurde.