Adolf Luther. Linsenfacetten. 1978. Plexiglas. H 40cm, B 25cm

Linsenfacetten

Adolf Luther. Ohne Titel. 1977. Plexiglas. 36 x 36 x 8cm

Ohne Titel

Adolf Luther

1912 Krefeld – 1990 ebenda

Der Künstler Adolf Luther zählt zu den Hauptvertretern der kinetischen Kunst und der Op Art.

Bevor er sich der Kunst zuwandte, machte er eine Ausbildung in einem Architekturbüro und in der Essener Stadtverwaltung. Ab 1938 studierte er an der Universität in Bonn Rechtswissenschaften und promovierte fünf Jahre später.
Kurz vor seiner Promotion begann er sich der Malerei zu widmen, der er sich mehr und mehr zuwandte bis er sich vollständig auf die Kunst konzentrierte und seinen Beruf als Richter aufgab.
Seine ersten Werke sind noch monochrom gestaltet. 1958 widmete er sich das erste Mal mit seinen Arbeiten den Einflüssen des Lichts mit seinen energetisch-optischen Eigenschaften. Lichtbrechung und Spiegeleffekte werden nun mehr und mehr sein Hauptthema.
Seinen Durchbruch schaffte er schließlich mit dem 1968 entstandenen „Fokussierenden Raum“, in dem er Hohlspiegel auf dem Boden verteilte, die durch Scheinwerfer beleuchtet wurden. Durch eintretenden Rauch in die Lichtkegel machte er die Brennpunkte des Lichts sichtbar. Ein paar Jahre später widmete er sich nicht mehr nur der Lichtbrechung und Spiegeleffekten, sondern auch den Eigenschaften von Laserstrahlen.
Er begann auf öffentlichen Plätzen Hohlspiegelobjekte zu installieren, die sich in ihre Umgebung integrieren und den passenden Namen „Integration“ tragen.
1979 erhielt er den Professorentitel und 1982 den Thorn-Prikker-Preis für seine Werke.
Zehn Jahre später wurde die Adolf-Luther-Stiftung gegründet, die sich mittlerweile mit der Nachlassverwaltung seines künstlerischen Werkes befasst.
Im gleichen Jahr erhielt er den Verdienstorden des Landes NRW. Ein Jahr später die Ehrenbürgerschaft der Stadt Krefeld.
Als einer der führenden Vertreter der konzeptuellen Lichtkunst der Nachkriegsavantgarde beteiligte er sich regelmäßig an den wichtigsten Ausstellungen zur kinetischen Kunst, der ZERO-Gruppe und der Op-Art.

Zu Anfang seiner Schaffensphase beschäftigte er sich vor allem mit der kubistischen Kunst Pablo Picassos (1881-1973). Bis er sich mehr und mehr der abstrakten Kunst zuwandte. Er setzte sich mit der aufkommenden gestisch-informellen Kunst auseinander.
Als „Meister des Lichts“ bezeichnet versuchte er durch seine Spiegelungen und Lichtbrechungen die fassbare Materialist aufzulösen und neue nicht greifbare Räume zu schaffen.