Alexander Kanoldt. Stillleben mit Gummibaum. 1921. Öl / Leinwand. 72, 5 x 51,5cm

Stillleben mit Gummibaum

Alexander Kanoldt. Halbakt II. 1926

Halbakt II

Alexander Kanoldt. Olevano. 1924. Öl/Leinwand. 74 x 63cm

Olevano

Alexander Kanoldt

1881 Karlsruhe – 1939 Berlin

Alexander Kanoldt war einer der führenden Maler der Neuen Sachlichkeit. Mit seinen Werken, die teilweise, ähnlich wie Georg Schrimpfs (1889-1938) Arbeiten, in den Magischen Realismus übergehen, eröffnete er eine neue Stilrichtung.

Er studierte bis 1909 an der Kunstakademie in Karlsruhe unter Ernst Schurth (1848-1910) und Friedrich Fehr (1862-1927). Während der Zeit als dessen Meisterschüler lernte er Adolf Erbslöh (1881-1947) kennen und freundete sich mit ihm an. Gemeinsam mit Wassily Kandinsky (1866-1944), Alexej von Jawlensky (1864-1941), Gabriele Münter (1877-1962) und Marianne von Werefkin (1860-1938) gründete er kurz nach dem Abschluss seines Studiums die Neue Künstlervereinigung München (N.K.V.M.), aus der zwei Jahre später die Redaktion des Blauen Reiter entstand. Ebenso gründete er 1913 die Münchner Secession gemeinsam mit Erbslöh, Jawlensky, Wladimir von Bechtejeff (1878-1971), Paul Klee (1879-1940) und Karl Caspar (1879-1956).
Nach Ende des Ersten Weltkrieges unternahm er mit Erbslöh eine Italien-Reise, bei der er, inspiriert von der italienischen Landschaft, multiperspektivische Architekturlandschaften, die in sich geschachtelt waren, entwickelte. 1925 nahm er an der Ausstellung Neue Sachlichkeit in Mannheim teil, bei der er neben Max Beckmann (1884-1950) die meisten Werke ausstellte. Im gleichen Jahr übernahm er für sechs Jahre eine Professur an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Nachdem diese schließen musste, siedelte er nach Garmisch-Partenkirchen über.
Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde die Kunst der Mitglieder des N.K.V.M. als „entartet“ eingestuft, sodass eine von ihm und Erbslöh geplante Ausstellung 1934 im Münchner Kunstverein zum 25. Jubiläum des Vereins nicht stattfinden konnte. Kanoldt selbst trat 1932 der NSDAP bei und wurde 1933 zum Professor und Direktor an die Staatliche Kunstschule Berlin berufen und als Senator an die Preußische Akademie der Künste in Berlin. 1936 gab er die Professur aus gesundheitlichen Gründen jedoch ab.