Alfred Partikel.

Alfred Partikel

Alfred Partikel. Vor dem roten Haus. 1925

Vor dem roten Haus

Alfred Partikel. Winterlandschaft am Niederrhein.

Winterlandschaft am Niederrhein

Alfred Partikel

1888 Goldap – 1945 Ahrenshoop (dort verschollen)

Alfred Partikel zählt zu den bedeutendsten Landschaftsmalern ostpreußischer Landschaft und Malern der Künstlerkolonie Ahrenshoop, die 1892 unter Paul Müller-Kaempff (1861-1941) ihren Anfang fand und zahlreiche bedeutende Künstler der Moderne anzog, wie George Grosz (1893-1959).

1905 besuchte Partikel die Kunstgewerbeschule in Königsberg. Nach einem halben Jahr wechselte er an die Kunstakademie in Königsberg, wo er unter Ludwig Dettmann (1865-1944), Olof Jernberg (1855-1935) und Heinrich Wolff (1875-1940) studierte.
Während dieser Zeit hielt er sich in den Sommermonaten meist in der Künstlerkolonie Nidden auf, eine der bedeutendsten Künstlerkolonien in Ostpreußen, die ihren Aufschwung durch den Direktor der Königsberger Kunstakademie Dettmann erhielt.
Nach Abschluss seines Studiums war er freischaffend tätig. Er trat der Freien Secession bei, die sich 1914 unter der Leitung von Max Liebermann (1847-1935) von der Berliner Secession wegen Streitigkeiten der Künstler untereinander abspaltete. Dem Deutschen Künstlerbund gehörte er ebenfalls an.
Im Ersten Weltkrieg wurde er von 1914-18 im Kriegsdienst eingesetzt.
Nach Kriegsende gründete er eine Ateliergemeinschaft mit Richard Scheibe (1879-1964) in Berlin, die bis 1921 bestand. Darüber lernte er auch Gerhard Marcks (1889-1981) kennen. Im gleichen Jahr unterzeichnete er das Manifest des Arbeitsrates für Kunst. 1921 kaufte sich Partikel ein Wohn- und Atelierhaus in Ahrenshoop. Seine Schwiegereltern besaßen dort ebenfalls ein Haus, sodass er die dortige Künstlerkolonie schon früh kennen lernte.
1929 wurde er als Professor der Landschaftsklasse an die Kunstakademie Königsberg berufen. Zu seinen Schülern dort zählten Ingrid Andersson (1905-1970) und Ulrich Knispel (1911-1978).
1930/31 reiste er mit einem Stipendium gemeinsam mit Werner Gilles (1894-1961) zur Villa Massimo in Rom.
Nach Schließung der Akademie in Königsberg wurde er 1933-44 als Leiter der Klasse für Landschaftsmalerei an der Staatlichen Meisterateliers für bildende Künste Königsberg, die als Nachfolgeinstitution der Kunstakademie galt.
1937 wurden Teile seines Werkes als „entartet“ eingestuft.
1945 floh er schließlich gemeinsam mit Eduard Bischoff (1890-1974) mit dem Rad von Königsberg nach Ahrenshoop. Dort verschwand er im gleichen Jahr bei einer Pilzsuche. Sein Leichnam wurde nie gefunden.
In seinem Werk widmete er sich hauptsächlich den Landschaften seiner Heimat, der Ostseeküste, Niddens und Ahrenshoops. Der Einfluss des Naturalismus und der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts ist in seinen Werken deutlich zu sehen. Ab den 1920er Jahren kamen expressionistischer Werke hinzu, die sich in den 1930er Jahren zu romantischeren Landschaften veränderten. Ein breiter Pinselstrich wurde für ihn charakteristisch.
Seine detailgetreuen und naturalistischen Landschaften sind auch heute noch beliebt. Besonders seine Verbindung zu der Künstlerkolonie Ahrenshoop machen ihn zu einem beliebten Maler.