Antonietta Brandeis, um 1885
Isola di San Giorgio in Venedig
Venezianische Wäscherin am Kanal
Palazzo Ducale in Venedig
Antonietta Brandeis
1848 Böhmen – 1926 Florenz
Antonietta Brandeis begann ihr Studium in Prag bei Karel Javůrek (1815-1909). 1867 wechselte sie als erste Frau an die Akademie in Venedig und studierte dort unter Michelangelo Grigoletti (1801-1870) und Pompeo Molmenti (1819-1894). In ihrer realistischen, der Akademie verhafteten Malweise fertigte sie zahlreiche Veduten mit italienischen Ansichten, hauptsächlich aus Venedig. Aber auch Bologna, Florenz, Rom und Amalfi fanden sich in ihren Werken wieder. Genauso schuf sie italienische Genreszenen. Religiöse Gemälde, die sich aus Altarbildern und Kircheninterieur zusammensetzten, schuf sie unter dem Pseudonym „Antonio B.“, da sie sich als Frau diskriminiert sah.
Ihre Werke erinnern stark an die venezianischen Veduten von Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto, (1697-1768). Die Hauptplätze der Stadt mit Figurenstaffage ausgestattet bei sonnigem Tageslicht lassen sich bei beiden Künstlern finden. Auch der traditionelle Malstil, der sich in seiner realistischen Weise äußert, ist für beide charakteristisch. Auch Francesco Guardi (1712-1793), Schüler Canalettos, weist eine starke Ähnlichkeit zu ihren Werken auf.
Ebenso der venezianische Vedutenmaler Marco Grubasc (1839-1910) entspricht Brandeis‘ Stil.
Auch heute erfreuen sich die kleinformatigen Veduten großer Beliebtheit. Genau wie zu ihrer Schaffenszeit, in der kleinformatige Ansichten des Urlaubsortes sich bei den Touristen großer Beliebtheit erfreute. Komfortabel im Gepäck zu transportieren wurden sie zahlreich gekauft. Genau wie heute vorzugsweise als Pärchen.