August Deusser. Selbstbildnis in blauem Rock. 1911

Selbstbildnis, um 1911

August Deusser. Kürrassiere. um 1920.

Kürrassiere

August Deusser. Pferdeakt. 1917-1920.

Pferdeakt

August Deusser. Auf dem Feldberg. um 1920.

Auf dem Feldberg

August Deusser. Tod wo ist dein Stachel-Tod wo ist dein Sieg. 1942. Öl / Leinwand. 62 x 84cm

Tod wo ist dein Stachel – Tod wo ist dein Sieg

August Deusser

1870 Köln – 1942 Konstanz

August Deusser machte nach seinem Schulabschluss 1883-86 eine Lehre als Dekorationsmaler in Köln. Im Anschluss besuchte er von 1887-89 Kurse an der Kunstgewerbeschule in Köln. Während dieser Zeit war er in seinem Lehrberuf tätig. 1892 schrieb er sich an der Kunstakademie in Düsseldorf ein. Dort machte er als Meisterschüler von Peter Janssen dem Älteren (1844-1908) 1897 seinen Abschluss. Mit Antritt seines Studiums lernte er Max Clarenbach (1880-1952) kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Sich anfänglich der Genre- und Historienmalerei widmend, eröffnete er 1897 ein Meisteratelier in den Räumen der Kunstakademie.

Zwischen 1899-1902 arbeitete er an einem Wandgemälde im Sitzungssaal des Kreishauses in Kleve. Das fast fertig gestellte Gemälde erregte jedoch durch seine progressive Art negatives Aufsehen seitens des Kunstvereins, sodass Deusser die Fertigstellung abbrach und das Gemälde übertüncht wurde. Auch gab er auf Grund der Meinungsverschiedenheit sein Meisteratelier an der Kunstakademie auf und widmete sich nun vermehrt ländlichen Sujets, die dunkeltonig und naturatlistisch-spröde gehalten waren ganz nach dem Vorbild Gregor von Bochmanns (1850-1930) und George Hendrik Breitner (1857-1923). Im gleichen Jahr heiratete er die Malerin Elisabeth-Eugenie Albert.

1904 begann er sich schließlich mehr und mehr stimmungshaften eifeler und rheinischen Fluss- und Industrielandschaften zu widmen. Unter Einfluss von Max Liebermann (1847-1935) und Wilhelm Trübner (1851-1917) wandte er sich als einer der ersten Künstler der Düsseldorfer Schule der impressionistischen Malerei zu. Er hellte sein Kolorit auf und seine Malweise wurde zusehends skizzenhafter und lockerer.
Da er sich schon in seiner Jugend für Pferde, Reiter und das Militär interessiert hatte, begann er auf dem Übungsgelände des Kürassier-Regiments „Graf Gessler“ Nr.8 in Deutz die Bewegungen der Pferde zu studieren. Es entstanden eine Reihe von Darstellungen berittener Truppen. Seine veränderte Malweise hatte jedoch Empörung zur Folge, sodass er nach Monheim übersiedelte und dort seinen künstlerischen Tätigkeiten nachging.

Mit einem kleinen Kreis Düsseldorfer Künstler blieb er jedoch in Kontakt. Unter anderem Clarenbach, Julius Bretz (1870-1953) und Walter Ophey (1882-1930). 1908 stellt er seine Pferdedarstellungen schließlich in der Düsseldorfer Kunsthalle erfolgreich aus. Er wurde nun für seine Arbeiten so gelobt, dass er einer der führenden Maler der „Düsseldorfer Moderne“ wurde. Im gleichen Jahr gründete er gemeinsam mit Bretz, Clarenbach, Ophey, Wilhelm Schmurr (1878-1959), Alfred Rethel-Sohn (1875-1958), Otto Rethel-Sohn (1877-1949) und Joseph Maria Olbrich (1867-1908) die Künstlervereinigung „Weiße Nessel“, aus der ein Jahr später unter seiner Leitung der Sonderbund hervorging. Sie stellten unter anderem 1912 in Köln aus. Während dieser Zeit setzte er sich stilistisch vor allem mit Paul Cézanne (1839-1906), den Nabis, Fauves und Pointillisten auseinander.
Ebenfalls 1912 siedelte er mit seiner Familie nach Wiesbaden über, wo er sich nach und nach ab 1915 aus der Kunstpolitik zurückzog. Auch innerhalb des Sonderbundes gab es Unstimmigkeiten, sodass sich die Düsseldorfer Künstler, zu denen nur noch Clarenbach, Ophey, Deusser und Schmurr gehörten, zu der Gruppe „Die Friedfertigen“ zusammenschlossen.

1917 wurde er an die Kunstakademie in Düsseldorf berufen und siedelte mit seiner Familie nach Arcen in der Nähe von Venlo über.
In seiner Akademie Zeit gehörten unter anderem Fritz Burmann (1892-1945), Paul Gehlofen (1885-1941), Bernhard Gobiet (1892-1945), Hermann Hundt (1894-1974), Will Tschech (1891-1975) und Heinz Wever (1890-1966) zu seinen Schülern.
Der Akademie- Direktor Fritz Roeber (1851-1924) schlug Deusser als seinen Nachfolger vor, dieser lehnte 1921 das Amt jedoch aus gesundheitlichen Gründen ab und beendete auch 1924 seine Professur. 1932 gab er seine künstlerischen Tätigkeiten komplett auf. 1937 wurde ein Teil seiner Werke durch die Nationalsozialisten als „entartet“ eingestuft.

Neben seiner Arbeit an der Akademie und seinen bereits erwähnten Mitgleidschaften, war er in vielen weiteren Kunstvereinen tätig. Ab 1891 trat er dem akademischen Künstlerverein „Laetitia“ und der „Freien Vereinigung Düsseldorfer Künstler“ bei. Ab 1895-1906 gehörte er der Düsseldorfer Künstlervereinigung Malkasten an. 1899-1902 gründete er den „St. Lucas-Club“ mit und 1903 den „Ausstellungsverband Düsseldorf“. Auch gründete er 1902 die „Vereinigung Cölner Künstler“ mit. 1909 den „Kölner Künstlerbund 1909“ und später auch die „Kölner Sezession“, deren Präsident er bis 1912 war. 1929 trat er der „Rheinsichen Sezession“ bei.

In seinen Werken suchte er stets Anschluss an die französische Moderne, was sich oft in äußerer Nachahmung zeigte. Mit seiner Malerei und vor allem mit seinem kunstpolitischen Engagement konnte er der Moderne im Rheinland zum Durchbruch verhelfen.