Carl Reichert, um 1864, Steiermark einst und jetzt.

Carl Reichert, um 1864

Carl Reichert. Mutters ganzer Stolz. 1883. Öl / Holz. 26 x 20cm

Mutters ganzer Stolz

Carl Reichert. Der Malerstreit. 1903. Öl / Holz. 24 x 30cm

Der Malerstreit

Carl Reichert. Der Frosch. 1917. Öl / Holz. 21,5 x 32,5cm

Der Frosch

Carl Reichert

1836 Wien – 1918 Graz

Carl Reichert, der auch unter dem Pseudonym J.Hartung malte, war als Landschafts- und Tiermaler bekannt.
Als Sohn des Lithografen und Fotografen Heinrich Reichert (1801-1893) erhielt er von demselben seinen ersten künstlerischen Unterricht.
1850/51 begann er sein Studium an der Ständischen Zeichnungsakademie in Graz unter Joseph Tunner (1792-1877) und Ernst Christian Moser (1815-1867).
Danach studierte er in Malerateliers in Wien und München.
1854 kehrte er schließlich mit seinem Vater nach Graz zurück.
In dieser Zeit fertigte er zusammen mit seinem Freund Josef Kuwasseg (1799-1859) Aquarelle für das „Burgalbum für Erzherzogin Sophie“ an.
Ein Jahr später unternahm er mehrere Wanderungen durch die Steiermark, wo er zahlreiche Studien für die seine Stahlstichserie „Burger-Suite“ anfertigte.
Er war Hauslehrer bei Graf Lippe und Herzog Haynau.
1866-69 reiste er mit seiner Halbschwester und seiner späteren Gattin durch Italien.
Im selben Jahr widmete er sich mehr und mehr den Darstellungen von Tieren.
Durch die Empfehlung der Fürstin Klaudine von Teck erhielt er einen Auftrag über elf Hundebilder für Kaiserin Elisabeth.
Ab 1874 trat er dem Wiener Künstlerhaus bei.

Seine Landschaften zeigen einen starken Einfluss seines Freundes Kuwasseg. Außerdem lassen sich Tendenzen von Johann Passini (1789-1874) und Franz Joseph Sandmann (1805-1856) erkennen.
Lange Proportionen sind hier ein deutliches Merkmal Reicherts.
Seine Tierdarstellungen reichen von einzelnen Portraits über komponierte Tiergruppen in Innenräumen und Landschaften bis zu Genre- und Jagdstücken.
Zu Beginn der 1880er Jahre beschäftigte er sich hauptsächlich mit humorvollen Genreszenen, bei denen Tiere mit menschlichen Zügen dargestellt wurden und ihm den Spitznamen „Hunde-Meissonier“ einbrachten.