Carl Theodor von Piloty
1826 München – 1886 Ambach am Starnberger See
Karl Theodor von Piloty wurde schon durch seine Abstammung das Künstlerische in die Wiege gelegt. Sein Vater Ferdinand Piloty (1828-1895) gab ihm seinen ersten Malunterricht. 1840 begann er sein Studium an der Münchner Akademie bei Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872).
Nach dem Tod seines Vaters leitete er dessen Lithographische Anstalt Piloty&Löhle von 1844-47.
1856 bekam er an der Münchner Akademie eine Professur. Vier Jahre später lehnte er eine Berufung zum Direktor der Berliner Akademie ab. Im gleichen Jahr wurde er für sein Schaffen und den Adelsstand erhoben.
1874 übernahm er die Direktion der Münchner Akademie der Bildenden Künste als Nachfolger von Wilhelm Kaulbach (1805-1874).
Seinen Schülern vermittelte er in seiner Lehrzeit vor allem das technische Können und versuchte sie nicht in ihrem Stil zu beeinflussen.
Franz von Lenbach (1836-1904), Franz Defregger (1835-1921), Hans Makart (1840-1884) und Wilhelm von Diez (1839-1907) zählten zu seinen Schülern.
Mit seinen bühnenhaften Inszenierungen und seinem Hang zum Detailreichtum seiner Werke gilt er als einer der wichtigsten Vertreter der Historienmalerei. Mit seinem Werk „Seni an Wallensteins Leichnam“ (1855) schaffte er seinen künstlerischen Durchbruch und entdeckte so seine Vorliebe für die Darstellung historischer Szenen. Durch Louis Gallait (1810-1887) und Paul Delaroche (1797-1856) inspiriert, brachte er den französisch-belgischen Realismus in die noch vom Idealismus geprägte Malerei der Münchner Schule.