Hugo Erfurt. Portrait Christian Rohlfs. 1929. Silbergelantine. 23 x 16,8cm

Hugo Erfurth – Portrait von Christian Rohlfs, 1929

Christian Rohlfs. Liegender Knabe. 1907. Aquarell. 50 x 65cm

liegender Knabe

Christian Rohlfs. Rote Dächer unter Bäumen. 1913. 80 x 100cm

Rote Dächer unter Bäumen

Christian Rohlfs. Clowngespräch. 1912. Gouache / Leinwand. 61,5 x 80,5cm

Clowngespräche

Christian Rohlfs

1849 Groß Niendorf – 1938 Hagen

Christian Rohlfs zeigt in seinem Werk die Vermischung und Entwicklung mehrere Stile. Angefangen bei der naturalistisch-historischen Akademie-Malerei entwickelt er sich über den Impressionismus hin zum Expressionismus und kann als einer der wichtigsten Vertreter dieser Gattungen in Deutschland gesehen werden.
Lichtdurchflutete Werke mit besonderem Augenmerk auf der Farbe zeichnen sein Werk aus.

Mit 15 Jahren kam Rohlfs durch einen tragischen Unfall zur Malerei. Bei einem Sturz von einem Baum verletzte er sein rechtes Bein schwer und war einige Monate ans Bett gefesselt. Unterstützt von seinem Hausarzt, ein Schwager Theodor Storms (1817-1888), widmete er sich der Malerei. Nach seiner Genesung ging er 1870 auf Anraten seines Arztes nach Berlin zum Maler und Kunstschriftsteller Ludwig Pietsch (1824-1911). Durch diesen erhielt er eine Freistelle bei Paul Thumann (1834-1908) an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar. Kurz nach Beginn seines Studiums musste er dieses jedoch wieder wegen gesundheitlichen Schwierigkeiten unterbrechen, die durch sein Bein verursacht wurden. Dieses musste schließlich amputiert werden. 1874 setzte er seine Ausbildung fort um nach deren Abschluss ab 1884 als freischaffender Künstler in Weimar tätig zu sein. Ab diesem Zeitpunkt begann er sich mit dem Impressionismus auseinanderzusetzen.
1901 bezog er auf Einladung von Karl Ernst Osthaus (1874-1921), Gründer des Folkwang-Museums, Atelierräume im neugegründeten Hagener Museum und begann sich mehr und mehr mit dem Expressionismus auseinanderzusetzen. Werke von Vincent van Gogh (1853-1890) und der französischen Avantgarde zählten zu seinen Vorbildern.
Ein Jahr später begannen seine regelmäßigen Aufenthalte in Weimar. Dort wurde ihm im gleichen Jahr der Professorentitel verliehen.
Ab 1905 reiste er regelmäßig in den Sommermonaten nach Soest. Dort lernte er auch Emil Nolde (1867-1956) kennen, mit dem er die gemeinsame Entwicklung des eigenen expressionistischen Stils vorantrieb.
1907 trat er dem Sonderbund bei. Nach einer Reise nach Oberbayern 1908 zog er 1910 nach München um dort Kontakt zu der Gruppe um Franz Marc (1880-1916) und Wassily Kandinsky (1866-1944) aufzunehmen. Im Jahr darauf trat er der Neuen Sezession in Berlin und dem Hagener Folkwang-Bund bei.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges bekamen seine Werke nach und nach religiöseren Einfluss.
Nach Ende des Krieges wurde ihm zu seinem 70. Geburtstag in der Nationalgalerie in Berlin eine Sonderausstellung gewidmet. Er heiratete die Schriftstellerin Helene Vogt (1891-1962).
Aus gesundheitlichen Gründen siedelte er 1927 ins Tessin über. Trotz hohen Alters verzeichnete er weitere künstlerische Erfolge. 1933 kaufte der Louvre eines seiner Werke für seine Sammlung an.
1937 wurde Rohlfs jedoch durch die Nationalsozialisten ein Ausstellungsverbot auferlegt und seine Werke als „entartet“ eingestuft.
Zum Ende seiner Schaffensphasen erhielt er zahlreiche Ehrungen für sein Werk. Unter anderem wurde ihm 1922 die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Aachen verliehen. 1924 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Hagen ernannt, 1925 erhielt er den Ehrendoktortitel der Universität Kiel und wurde Außerordentliches Mitglied der Kunstakademie in Düsseldorf. Ebenso eröffnete die Stadt Hagen  anlässlich seines 80. Geburtstages 1929 ein Museum.