Ewald Mataré
1887 Burscheid – 1965 Büderich
Schon früh deutete sich die künstlerische Ausbildung von Ewald Mataré an.
Während seiner Schulzeit erhielt er Privatunterricht bei dem Bildhauer Karl Krauß (1859-1906) und dem Maler Eugène Klinckenberg (1858-1942).
Nach Abschluss der Schule begann Mataré an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin sein Studium unter Julius Ehrentraut (1841-1923).
1914 begann er im Atelier von Lovis Corinth (1858-1925) zu arbeiten. Da ihre Stilvorstellungen nicht zueinander passten, verließ er sechs Monate später das Atelier wieder.
Ein Jahr darauf wurde er Meisterschüler bei Arthur Kampf (1864-1950).
Nach seinem Ausbildungsweg merkte Ewald Mataré schnell, dass ihm die konventionelle Kunst nicht entsprach und schloss sich 1918 in Berlin der revolutionären Künstlerbewegung Novembergruppe an. In deren eher radikalen Expressionismus fand er sich wieder.
1919 erhielt er seine ersten Aufträge, die sich hauptsächlich auf Denkmäler für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges konzentrierten.
1920 reiste er das erste Mal an die Nordsee. In den folgenden Jahren häuften sich die Reisen dorthin, aber genauso auch an die Ostsee. In dieser Zeit lernte er dort die Werke des Bildhauers Adolf von Hildebrand (1847-1921) kennen und ließ sich von diesem beeinflussen.
1922 schuf er seine ersten Portaitköpfe und Figuren. 1923 seine erste Skulptur einer Kuh.
1925/26 unternahm der Künstler eine Reise nach Italien. Dort ließ er sich von den Künstlern Giotto di Bondone (1276-1337) und Cimabue (1240-1302) inspirieren. Besonders die Arbeiten von Giotto hatten großen Einfluss auf seine späteren sakralen Arbeiten.
1932 übernahm er eine Professur an der Kunstakademie in Düsseldorf.
1937 wurden seine Werke allerdings als „entartet“ eingestuft. Seine Anerkennung nahm nun stark ab. Seiner Ämter wurde er ebenso enthoben. Mit Arbeiten für die katholische Kirche und private Auftraggeber konnte er sich dennoch finanziell über Wasser halten.
Ab 1940 arbeitete er schließlich für mehrere Jahre isoliert im Kloster Eberbach im Rheingau.
Die Angst seine Werke könnten im Krieg zerstört werden, brachte ihn dazu den Großteil davon in einem Luftschutzbunker unter seinem Atelier zu lagern.
Nach Kriegsende nahm er 1946 seine Stelle an der Kunstakademie in Düsseldorf wieder an.
Ab diesem Zeitpunkt erhielt Ewald Mataré wieder zahlreiche Aufträge für Bauplastiken im In- und Ausland.
Zu einem seiner bekanntesten Werke zählen die Bronzetüren des Südportals des Kölner Doms von 1947-54.
In seiner Zeit als Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf zählen Erwin Heerich (1922-2004), Joseph Beuys (1921-1986), Georg Meistermann (1911-1990), Günter Haese (1924-2016) und Elmar Hillebrand (1925-2016) zu seinen Schülern.
Mit der Vereinfachung von Körper und Raum fand Ewald Mataré seinen künstlerischen Weg. Ihm ging es nicht um die Abbildung der Wirklichkeit, sondern um das Erleben der Natur mit Hilfe der Kunst.
Neben Menschen zählten vor allem Tiere zu seinem wichtigsten Motiv. Insbesondere die Kuh, die für ihn als Symbol der Ruhe und Würde stand.
Mit seiner formalen Klarheit und der hohen Reduktion sind seine Werke ein Paradebeispiel der klassischen Moderne.