Franz M. Jansen. Gemüsegarten. um 1911

Gemüsegarten

Franz M. Jansen. Flucht. 1921. Holzschnitt. 28,6 x 41,9cm

Flucht

Franz M. Jansen

1885 Köln – 1958 Ruppichteroth

Franz M. Jansen, der neben seinem eigenen Namen den seiner Frau Mathilde, genannt Fifi, Kreutzer (1891-1977) aus Zuneigung in seinen Künstlernamen aufnahm, gehört zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Expressionismus und der rheinischen Avantgarde. Mit seinen kunsttheoretischen Schriften, die er ab 1918 verfasste, leistete er seinen Beitrag zur Kunst der Moderne im Rheinland.

Bevor er sich der Malerei widmen konnte, absolvierte er auf Wunsch des Vaters eine Maurerlehre und ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Karlsruhe. Während dieser Zeit entdeckte er das Zeichnen für sich und schrieb sich nach seinem Abschluss an der Akademie der Künste in Wien ein, wo er unter Otto Wagner (1841-1918) studierte. 1910 kehrte er nach Köln zurück und trat dort dem „Kölnischen Künstlerbund“ bei. Über diesen stellte er das erste Mal einen Teil seiner Arbeiten aus. Stieß jedoch mehr auf Ablehnung als auf Zuspruch und wurde aus dem Künstlerbund ausgestoßen. Da er mit seiner Kunstauffassung keinen Anschluss fand, gründete er 1911 mit den beiden Künstlerinnen Olga Oppenheimer (1886-1941) und Emmy Worringer (1878-1961) den „Gereonsklub“, eine avantgardistische Künstlervereinigung, die bis zu ihrer Auflösung 1913 eine wichtige künstlerische Institution des Rheinlandes darstellte. Ebenso wird er zu den Mitbegründern der Kölner Sezession gezählt, die, ähnlich wie der „Gereonsklub“, für zwei Jahre bestand.

Während dieser Zeit unterhielt er ein Atelier in Duisburg, wo er eng mit seinem Ateliernachbarn Ernst Isselmann (1885-1916) zusammenarbeitete. 1915-18 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Noch während des Krieges heiratete er Fifi Kreutzer.
Bevor sie gemeinsam 1919 nach Winterscheid umzogen, befreundete er sich mit Carlo Mense (1886-1965), mit dem er engen Kontakt, sowohl privat, als auch künstlerisch hielt. 1918 begann er für sieben Jahre an der, von Franz Pfemfert (1879-1954) veröffentlichten, Zeitschrift „Die Aktion“ mitzuarbeiten.

1934 siedelten sie nach Büchel über, von wo er bis zu seinem Lebensende arbeitete. Die ländliche Umgebung prägte sein Werk, sodass er sich vermehrt der Landschaftsmalerei und dem Bäuerlichen widmete.
Mit Einsetzen des nationalistischen Regimes begann er seine Malerei den Vorstellungen des Regimes anzupassen. Mit kurzer Unterbrechung, nach einer Einzelausstellung anlässlich seines 50. Geburtstages 1935, bei der seine sozialistische und expressionistische Vergangenheit hervorgehoben wurde und die eine Einstufung seiner Werke aus dieser Zeit als „entartet“ zur Folge hatte, erhielt er öffentliche Aufträge für monumentale Wandmalereien.
Kurz vor Kriegsende wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Wegen schwerer Erkrankung dann jedoch schnell als Kriegsuntauglich wieder entlassen. Während des Krieges litt das Ehepaar Jansen an finanziellen Nöten, die sich nach Kriegsende aufrecht hielten. 1946 gründete er auf Grund dessen mit seiner Frau und Mense den „Rheinisch-Bergischen-Künstlerkreis“, der zu Ausstellungen seiner Werke verhelfen sollte. Die Bemühungen blieben jedoch recht erfolglos und er konnte an seinen künstlerischen Erfolg der Vorkriegszeit nicht mehr anknüpfen.

Seine Neu Sachlichen und expressionistischen Werke sind prägend für nachfolgende Generationen.