George Grosz. Republikanische  Automaten. 1920. Aquarell/Papier

Republikanische Automaten

George Grosz

1893 Berlin – 1959 ebenda

George Grosz, mit bürgerlichem Namen Georg Ehrenfried Gross, zählte mit seinen Werken zu den bedeutendsten deutschen künstlerischen Satirikern. 

1898 siedelte seine Familie nach Solp in Pommern über. 1909 begann er an der Dresdener Akademie der Künste zu studieren. Drei Jahre später machte er dort seinen Abschluss und setzte sein Studium als Meisterschüler Emil Orliks (1870-1932) fort. 1913 besuchte er außerdem die Académie Colarossi in Paris.

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges meldete sich Grosz freiwillig zum Kriegsdienst. Im Mai des Folgejahres wurde er jedoch bereits wieder entlassen. Durch den Kontakt mit den Brüdern Herzfelde entschließt er sich genau wie Helmut Herzfelde (1891-1968), der sich in John Heartfield umbenannt hatte, 1916 seinen Nachnamen aus Protest gegen die politische Hetze gegen Großbritanniens zu anglisieren. 1917 wurde der Künstler erneut als Soldat eingezogen. Aber auch bei diesem Einsatz wurde er nach ein paar Monaten endgültig aus dem Dienst ausgemustert.

Im gleichen Jahr gründete er gemeinsam mit Heartfield und Wieland Herzfelde (1896-1988) in Berlin den Malik-Verlag. Dort publizierten sie im gleichen Jahr die „Kleine Grosz-Mappe“. 1918 gründete er DaDa-Berlin mit und gehörte zu den prägendsten Mitgliedern. Weitere Mitgliedschaften führte er 1924 in der „Roten Gruppe“ und 1928 in der „Assoziation revolutionärere bildender Künstler“, kurz ARBKD.
Im gleichen Jahr der DaDa-Gründung trat er der KPD bei. Nach einer halbjährigen Reise gemeinsam mit Martin Andersen Nexö (1869-1954) nach St. Petersburg und Moskau 1922, auf der er Lenin und Trotzki treffen konnte, trat er aus Abneigung gegen Diktaturen aus der KPD wieder aus.
Künstlerisch gesehen bekam er 1920 seinen ersten Durchbruch bei seiner ersten Einzelausstellung in der Münchener Galerie „Neue Kunst Hans Goltz“.
Schon ab 1916 widmete er sich in seinen Werken vermehrt dem Thema der Großstadt und deren bürgerlichen Gesellschaft in überdeutlichem Verismus.

1919 gab er mehrere satirische Zeitschriften heraus. Unter anderem „Die Pleite“, „Jedermann sein eigener Fußball“ und „Der blutige Ernst“.
Gemeinsam mit Heartfield entwickelte Grosz die Collage und Photomontage und begann sie für offene politische Aussagen einzusetzen.
1921 publizierte er „Das Gesicht der herrschenden Klasse“, das eine Sammlung von Zeichnungen beinhaltete und einen Angriff auf den Konservatismus und „Spießertum“ in Deutschland und den Militarismus der Weimarer Republik darstellte. Mit seinen politischen Werken bekam er nicht nur einmal eine Geldstrafe.

1932 erhielt er einen Lehrauftrag an der Art Students League in New Yor. Mit Beginnn des Dritten Reiches emigrierte er in die USA. Gemeinsam mit Maurice Stern (1878-1957) eröffnete er dort eine eigene Kunstschule, die „Sterne-Grosz-School“.
1938 wurde er in Deutschland von den Nationalsozialisten ausgebürgert, sodass er die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm.
Zwischen 1940-44 und 1950-55 nahm er erneut einen Lehrauftrag an der Art Students League an.
Er unterrichtete von 1941-42 an der Kunstschule der Columbia University.
1959 kehrte er schließlich nach Deutschland zurück.