Hans Arp. Fotographie, in: De Stijl, vol. 7, nr. 73/74 (January 1926)

Hans Arp, 1926

Hans Baluschek. Großstadtbahnhof. 1904. Öl / Leinwand. zerstört

Wolkenhirte

Hans Arp

1886 Straßburg – 1966 Basel

Der Künstler Hans Arp bekam anfangs privaten Malunterricht bei Georg Ritleng und Emile Schneider (1873-1948). Anschließend begann er 1904 sein Studium an der Kunstgewerbeschule in Straßburg. 
1905-07 studierte er an der Kunstschule in Weimar bei Ludwig von Hofmann (1861-1945).
1908 besuchte er die Académie Julian in Paris.
Nach dieser Ausbildung bildete er sich  autodidaktisch weiter.
Durch seine Mitarbeit am Almanach “Der Blaue Reiter” lernte er Wassily Kandinsky (1866-1944) und Max Ernst (1891-1976) kennen und freundete sich mit Robert Delaunay (1885-1941) an.
1913 begann der Künstler an der Zeitschrift “Der Sturm”, die von Herwarth Walden (1878-1941) herausgegeben wurde, mitzuarbeiten.
Bei einem einjährigen Aufenthalt in Paris 1914 lernte er Amedeo Modigliani (1884-1920), Viking Eggeling (1880-1925), Pablo Picasso (1881-1973), Guillaume Apollinaire (1880-1918) und Max Jacob (1876-1944) kennen.
1916-19 gründete er die Züricher Dada-Bewegung mit, nahm am Züricher Cabaret Voltaire teil und 1925 an der 1.Gruppenausstellung der Surrealisten. Im gleichen Jahr arbeitete er mit seiner Frau Sophie Taeuber-Arp (1889-1943) und Theo van Doesburg (1883-1931) am Projekt “Aubette” in Straßburg. Durch sein Engagement lernte er dort El Lissitzky (1890-1941) und Kurt Schwitters (1887-1948) kennen.
Ende der 1920er Jahre siedelte er mit seiner Frau nach Paris über. Auch dort schloss er weitere Bekanntschaften mit bedeutenden Künstlern der Moderne wie Piet Mondrian (1872-1944) und Michel Seuphor (1901-1999).
1931-32 war er Mitglied bei der “Abstraction-Création”.
 

Zu Anfang wurde Hans Arp noch von der Kunst des Jugendstils beeinflusst. 1910/11 jedoch ließ er sich durch seine Bekanntschaft mit Kandinsky von dessen Werken inspirieren. Alle Arbeiten, die er vor dieser Zeit geschaffen hatte, vernichtete er.
Charakteristisch für seine Werke war eine organische Formensprache. Um 1950 widmete er sich jedoch mehr und mehr Assoziationen von menschlichen Figuren, die in seinem Spätwerk in antromorphe, vegetabile und kristalline Formen gipfelte, die keine scharfen Abgrenzungen mehr aufweisen.