Heinrich Maria Davringhausen. Der Dichter Daubler. 1917

Der Dichter Daubler

Heinrich Maria Davringhausen

1894 Aachen – 1970 Cagnes-sur-Mer

Heinrich Maria Davringhausen gehört zu den Wegbereitern der Neuen Sachlichkeit und des Magischen Realismus.

1913/14 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf und nahm Privatunterricht bei Wilhelm Eckstein (1863-1936). Nach Ende des Studiums stellte er das erste Mal in der Galerie Flechtheim in Düsseldorf aus. Während dieser Zeit wohnte er im Atelierhaus von Albert Pehle (1874-1948), in dessen Haus Walter Ophey (1882-1930) ebenfalls ein Atelier hatte. Ein Jahr später zog er nach Berlin um, wo er im Kreis der „Novembergruppe“ und „Dada“ verkehrte. George Grosz (1893-1959), Wieland Herzfelde (1896-1988) und dessen Bruder John Heartfield (1891-1968) gehörten zu seinen engsten Freunden.

1919 nahm er an einer Ausstellung der Galerie Hans Goltz in München teil. Alexander Kanoldt (1881-1939) gehörte dort zu seinen Freunden. Über diesen tritt er ebenfalls der Künstlergruppe „Junges Rheinland“ bei. Sechs Jahre später war er erneut Teil einer wichtigen Ausstellung der modernen Kunst. Die stil- und begriffsprägende Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ in Mannheim. In dieser Zeit gründete er gemeinsam mit Carlo Mense (1886-1965), Kanoldt und Georg Schrimpf (1889-1938) die Gruppe „Neue Sachlichkeit“. Durch den Kontakt zu den Kölner Progressiven gründete er mit Franz W. Seiwert (1894-1933), Heinrich Hoerle (1895-1936), Anton Räderscheidt (1892-1970) und Ludwig Egidius Ronig (1885-1959) die avantgardistische Gruppe 32.

Mit Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr darauf floh er mit seiner Frau ins Exil. 1939 kam das Ehepaar in Südfrankreich an. Nach Einsetzen des Vichy-Regimes 1940 wurde er mit weiteren deutschen Künstlern, wie Max Ernst (1891-1976), im Lager Les Milles bei Aix-en-Provence interniert, aus dem er jedoch fliehen konnte. In Deutschland wurde seine Kunst als „entartet“ eingestuft und ihm wurde ein Mal- und Ausstellungsverbot auferlegt.
Nach Kriegsende zog er nach Cagnes-sur-Mer, wo er bis zu seinem Tod 1970 lebte.

Nach seinem Gang ins Exil abstrahierte er sein Werk immer mehr. Er revolutionierte den Stil der Neuen Sachlichkeit und des Magischen Realismus und prägte diesen stark.