Heinrich Siepmann
1904 Mühlheim an der Ruhr – 2002 ebenda
Heinrich Siepmann wollte innerhalb seiner Kunst einen eigenen Kosmos entfalten, der sich aus formaler Ordnung und emotionaler Spontaneität zusammensetzte.
Seinen künstlerischen Werdegang begann er mit einem Studium an der Folkwangschule in Essen, an der Josef Urbach (1889-1973), Karl Kriete (1887-1968) und Joseph Enseling (1886-1957) zu seinen Lehrern gehörten. Ab 1928 war er als freischaffender Maler tätig. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges ließ er sich in Recklinghausen nieder, wo er im Kreis konstruktivistischer Künstler, wie Gustav Deppe (1913-1999), Thomas Grochowiak (1914-2012), Emil Schumacher (1912-1999) und Hans Werdehausen (1910-1977) verkehrte. Gemeinsam gründeten sie die Gruppe „Junger Westen“, die nach der Zeit des Nationalsozialismus wieder an die Kunst der Moderne anknüpfen wollte, indem sie mit ihrem künstlerischen Ausdruck an die Industrie des Ruhrpotts anschließen wollten.
Siepmanns Kunst sollte Ergebnisse schaffen durch eine „kombinatorische Ordnung“. Farbe und Form versuchte er bildlich zu ordnen, um einen harmonischen Klang und eine harmonische Stimmigkeit zu erreichen.
Über die Auseinandersetzung mit Abstraktion und die Beschäftigung mit konstruktivistischen Formen erarbeitete er sich seine eigene ungegenständliche Konstruktion, die ihn zu „dem“ Konstruktivisten innerhalb der Künstlergruppe machte. Besonders die Werke seiner Erarbeitung des Abstrakten sind auch heute noch beliebt.
Ein Gleichklang innerhalb der Komposition mit Hilfe des einfachsten Nenners der Form zu erzeugen, war das Ziel seiner Kunst.