Joan Miró. Ohne Titel. Farblithografie. 44,5 x 37cm

 

 

Joan Miró. Lithografie in fünf Farben. 80 x 57,5cm

 

 

Joan Miró. Fotoscop Danes. 1974 Farblithografie. 35 x 52cm

Fotoscop Danes

Joan Miró. La Lettrée rouge. 1969. Lithografie auf Leinwand/Karton. 85 x 60,5cm

La lettrée rouge

Joan Miró. Ohne Titel. Lithografie. 41 x 31cm

Joan Miró

1893 Barcelona – 1983 Palma

Joan Miró schuf mit seinen magischen Symbolen für Frauen, Mond, Sterne, Vögel und Augen, die zu seinen bekanntesten Elementen zählen, surrealistische Traumwelten. 

Schon früh beschäftigte sich Miró mit Kunst. Nachdem er 1907 die Schule abbrach begann er auf Wunsch des Vaters eine kaufmännische Ausbildung. Bis 1910 besuchte er zeitgleich die Kunstakademie „La Llotja“ in Barcelona unter Modest Urgell (1839-1919) und Josep Pascó (1855-1910). Dort hatte bereits Pablo Picasso (1881-1973) neun Jahre zuvor Unterricht genommen.
Nach Abschluss seiner Ausbildung war er kaufmännisch tätig. Nach einem Nervenzusammenbruch und einer Typhuserkrankung jedoch, die ihn zwang zur Genesung auf den elterlichen Hof bei Tarragona zu ziehen, schrieb er sich an der privaten Kunstschule „Escola d’Art“ von Francesc Galí ein.
Zeitgleich besuchte er bis 1918 die freie Zeichenakademie des „Cercle Artístic de Sant Lluc“ in Barcelona.
1912 fand in der Galerie Dalmau eine Ausstellung kubistischer Malerei statt, in der er Werke von Marcel Duchamp (1887-1968), Albert Gleizes (1881-1953), Juan Gris (1887-1927), Marie Laurencin (1883-1956), Fernand Léger (1881-1955) und Jean Metzinger (1883-1956) kennen lernte, die ihn inspirierten.
Ab 1915 trat er seinen Militärdienst an. Man konnte sich mit genügend Geld aus diesem Dienst freikaufen. Mirós Vater zahlte immerhin so viel, dass er nur 10 Monate ableisten musste, die er über die Kriegsjahre verteilen konnte. Im gleichen Jahr richtete er sich mit Enric Christofol Ricart (1893-1960) in Barcelona sein erstes Atelier ein. 1916 lernte er den Kunsthändler Josep Dalmau kennen, der sein Förderer wurde. Über diesen kam er auch in Kontakt mit Maurice Raynal (1884-1954) und Francis Picabia (1879-1953). Sie brachten ihm mit ihrem Magazin „391“ den Dadaismus näher. 1918 bekam er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Dalmau in Barcelona.
Im gleichen Jahr gründete er mit Ricart, Josep Francesc Ràfols (1889-1965), Francesc Domingo (1893-1974) und Rafael Sala (1891-1927) die Gruppe „Courbet“, die nach dem Maler Gustave Courbet (1819-1877) benannt wurde. Gemeinsam wollten sie innerhalb Barcelonas als progressive Künstler auftreten, die mit ihren lebendigen farbenfrohen Werken die katalanische klassizistische Kunstströmung des Noucentisme überwinden wollten.
1919 reiste er das erste Mal nach Paris, um Picasso in seinem Atelier zu besuchen. Ein Jahr später bezog er dort sein eigenes Atelier und freundete sich mit seinem Ateliernachbarn André Masson (1896-1987) an. Ab diesem Zeitpunkt hielt er sich in den Sommermonaten in Spanien und im Winter in Paris auf.
1921 erhielt er seine erste Einzelausstellung in der Galerie La Licorne in Paris, die jedoch relativ erfolglos blieb.
Zwei Jahre später beteiligte er sich an der Ausstellung des Salon d’Automne. Dort lernte er Louis Aragon (1897-1982), André Breton (1896-1966) und Michel Leiris (1901-1990) kennen und schloss sich deren Surrealistengruppe an. Für ihn wurde die Kunst nun durch eine reine Linie, reine Farbe und Nuancen dazwischen ausgemacht, die er als Charme und Musik der Farbe charakterisierte.
1927 bezog er ein Atelier am Montmartre. Zu seinen Nachbarn dort gehörten Hans Arp (1886-1966), Paul Eduard (1895-1952), Max Ernst (1891-1976) und René Magritte (1898-1967). Im Jahr darauf lernte er die Bildhauer Constantin Brâncusi (1876-1957), Alberto Giacometti (1901-1966) und Alexander Calder (1898-1976) kennen. Mit letzterem sollte ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden, die auch im Werk der beiden Künstler sichtbar wurde und sich nur in den Materialien unterschied.
Mit Beginn des Spanischen Bürgerkriegs 1936 zog er komplett nach Paris. Im gleichen Jahr seines Umzugs stellte er bei der Ausstellung „Exposition surrealste d’objets“ neben Picasso, Giacometti, Salvador Dalí (1904-1989), Meret Oppenheim (1913-1985), Yves Tanguy (1900-1955), Arp, Ernst und Breton aus.
Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Armee 1940 kehrte Miró nach Spanien zurück. Gemeinsam mit Joseph Llorens i Artigas (1892-1980) begann er sich der Keramik als Material seiner Kunst zu zu wenden. Nach einigen Reisen in die USA, bei denen er Clement Greenberg (1909-1994) und Jackson Pollock (1912-1956) kennen lernte, zog er 1956 nach Mallorca. Mit dem Zeitpunkt seines Umzuges widmete er sich ganz der Skulptur und Keramik. 

Sein Werk ist eine außergewöhnliche Form des Surrealismus, mit dem er auch bei den Surrealisten selbst als Außenseiter galt. Seine Traumwelten erscheinen fantastisch und magisch.