Josef Kohlschein d. J. . Kirschblüte am Rhein . Öl /Leinwand . 44 x 65 cm

Kirschblüte am Niederrhein

Josef Kohlschein d.J.. Stillleben. vor 1958

Stillleben

Josef Kohlschein d.J.

1884 Düsseldorf – 1958 Neuss

Der Sohn von Josef Kohlschein d.Ä. (1841-1915), sowie Bruder von Hans (1879-1948) und Edmund Anton Kohlschein (1900-1996), studierte ab 1899 an der Düsseldorfer Kunstakademie, nachdem er zu Anfang eine Goldschmiedelehre abschloss und die Kunstgewerbeschule besuchte. Er besuchte die Klassen von  Fritz Roeber (1851-1924), Peter Janssen d.Ä. (1844-1908) und Eugen Dücker (1841-1916), dessen Meisterschüler er wurde.
Mit seinen Arbeiten stand er dem „Sonderbund“ nahe. Mitglied wurde er jedoch nicht.
1907/08 gründete er zusammen mit Walter Ophey (1882-1930), Karl Plückebaum (1880-1952), Carl Schmitz-Pleis (1877-1943) die Künstlervereinigung „Niederrhein“, in welcher sich vor allem die Landschaftsmaler der Dücker-Schule vereinigten, die dem Düsseldorfer Neoimpressionismus zuzurechnen waren und sich an der französischen Pleinairmalerei orientierten. Kohlscheins Werke dieser Zeit waren geprägt von einer feinen Koloristik in primär kleinfleckigem Farbauftrag mit einem klaren Bildaufbau. Zur gleichen Zeit stellte er das erste Mal in Düsseldorf aus und zeigte sein Werk „Groote Kerk in Kleve“.
Genau wie sein Bruder Hans erhielt er schon früh Anerkennung für seine großen Wandgemälde, zu denen unter anderem die des Rathaussaales in Warburg von 1909 und die des Sitzungssaales des Regierungsgebäudes in Düsseldorf von 1911 zählten.
1912 stellte er gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder Hans im neuen Museum in Neuss aus.
Während des Ersten Weltkrieges wurde Kohlschein bei einem Angriff verschüttet und nur durch Zufall geborgen, sodass er lange Zeit als vermisst galt. Nachdem er sich von den Kriegsereignissen erholt hatte, fand er langsam zu seiner künstlerischen Leistung zurück. Vor allem widmete er sich nun der Landschaft rund um Neuss, wohin er 1916 umsiedelte. Zons, der Eifellandschaft, dem Niederrhein und holländischen und belgischen Motiven. Seine Arbeiten dieser Zeit, wie auch seine früheren Werke waren von einer Beschaulichkeit und einer stillen, oft ruhigen Schönheit geprägt.