Julius Paul Junghanns. Viererzug mit Holzarbeitern. Öl / Leinwand. 48,5 x 76cm

Viererzug mit Holzarbeitern

Julius Paul Junghanns. Die junge Hirtin. Öl / Leinwand. 50 x 60cm

Die junge Hirtin

Julius Paul Junghanns. Austrieb der Herde. Öl / Leinwand. 41 x 52cm

Austrieb der Herde

Julius Paul Junghanns

1876 Wien – 1958 Düsseldorf

Julius Paul Junghanns zählt zu den traditionellen Tiermalern der Düsseldorfer Schule. 

In Dresden aufgewachsen schloss er dort 1895 seine Ausbildung zum Lithografen ab.
Im Anschluss schrieb er sich an der Kunstakademie in Dresden ein und studierte dort unter Max Frey (1874-1944) und Leon Pohle (1841-1908). 1898 trat er seinen einjährigen Militärdienst im Königlichen Sächsischen Grenadierregiment an. Ab 1899 setzte er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München unter Heinrich von Zügel (1850-1941) fort. 1902 begann er an der Zeitschrift „Jugend“ mitzuarbeiten. 1903 trat er dem Bund Zeichnender Künstler in München bei.
Nach seinem Abschluss 1904 wurde er auf Vorschlag von Zügels als Leiter der Meisterklasse für Tier- und Freilichtmalerei an die Kunstakademie in Düsseldorf berufen. 1906 wurde ihm dort der Professorentitel verliehen.
1916 war er in der Galerie Ernst Arnold in Dresden bei der „Zweiten Ausstellung Dresdner Künstler die im Heeresdienst stehen“ vertreten.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden an der Düsseldorfer Kunstakademie viele Lehrkräfte ihrer Ämter enthoben. Da die Gemälde Junghanns’ Anklang bei der nationalsozialistischen Führung fanden, konnte er im März desselben Jahres die kommissarische Leitung der Akademie übernehmen, da Walter Kaesbach (1879-1961) sein Amt als Leiter aufgeben musste. Im Oktober 1933 wurde er von Peter Grund (1892-1966) abgelöst.
Mit der regelmäßigen Teilnahme an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München und der Aufnahme in die Gottbegnateten-Liste 1944 wurde Junghanns der Missbrauch seiner Werke zugunsten des Regimes immer bewusster. Nach dem Fall seines jüngsten Sohnes an der Front verschlechterte sich sein Gemütszustand, sodass er sich pensionieren ließ und nach Erwitte umzog. Dort lebte er unter ärztlicher Betreuung. 1949 kehrte er auf Anraten von Freunden nach Düsseldorf zurück und trat der Künstlergruppe 1949 bei.
Besonders charakteristisch für seine Werke ist der lockere Pinselduktus und die durch die Lichtverhältnisse bestimmten Farbwerte. Farbbrechungen und -spiegelungen, sowie das Spiel zwischen kalten und warmen Farbtönen sind typische Merkmale. Vor allem der Einfluss seines Lehrers Heinrich von Zügel prägten ihn sehr. Menschen, Tiere und Natur versucht er in seinen Arbeiten in Harmonie zu bringen.