Julius von Klever
1850 Tartu – 1924 St. Petersburg
Julius von Klever befasste sich schon früh mit der Malerei. Ein Freund der Familie, Konstantin von Kügelgen (1810-1880), erkannte sein Talent und unterrichtete ihn. Vor allem die Werke Caspar David Friedrichs (1774-1840) brachte er ihm nahe. Um 1868 begann er sein Studium in St. Petersburg an der Kunstakademie und besucht dort die Landschaftsmalereiklasse. Nachdem er 1871 nach einem Streit mit seinem Lehrer Michail Klodt (1833-1902) von der Akademie verwiesen wurde, wurde er Gründungsmitglied einer Gegenbewegung zur akademischen Künstlerbewegung. Bei deren Ausstellung wurde die Zarenfamilie auf ihn aufmerksam und erwarb viele seiner Werke, was wiederum den Unmut der akademischen Gesellschaft auf sich zog. Nach Ausstellungen im Pariser Salon 1881 feierte er auch in anderen Teilen Europas Erfolge, sodass er auch dort regelmäßig Ausstellungen bestückte. 1885 wurde er auf Grund dessen von Alexander III. zum Kunstkommissar zur Weltausstellung in Antwerpen ernannt. 1888 erhielt er auf der Weltausstellung in Berlin die Goldmedaille. 1893 wurde dank seiner künstlerischen Erfolge durch Alexander III. in den erblichen Adelsstand erhoben. Nach diesen Erfolgen kommt jedoch schnell der Fall. Er begann Arbeiten seiner Schüler als seine eigenen auszugeben und gab sich der Spielsucht hin. 1898 verließ er aus Angst vor einer Verhaftung St. Petersburg. Zwischen 1905-09 versuchte er sich erfolglos in Berlin zu etablieren. Kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrte er nach St. Petersburg zurück.
In seinem Werk widmete er sich vor allem der romantisierten Landschaft, in der sich sein Vorbild Caspar David Friedrich erkennen lässt.