Hugo Erfurth. Porträt Käthe Kollwitz. 1927.

Käthe Kollwitz, 1927

Käthe Kollwitz. Selbstbildnis im Profil. 1927. Lithografie. 52 x 43cm

Selbstbildnis (1927)

Käthe Kollwitz. Not. 1897. Lithografie.

Not

Käthe Kollwitz. Frau mit totem Kind. 1903. Kaltnadelradierung.

 

 

Käthe Kollwitz. Die Mütter. 1922

Die Mütter

Käthe Kollwitz

1867 Königsberg – 1945 Moritzburg

Mit der Kunst soziale Bedingungen und Missstände darstellen, machte Käthe Kollwitz sich in ihren Werken zur Aufgabe. Mit ihren Radierungen, Lithografien, Holzschnitten, Zeichnungen und Plastiken stellte sie bevorzugt politische Umstände, historische Gegebenheiten und sozial Benachteiligte dar.

1886-90 nahm sie an den Künstlerinnen-Schulen in Berlin und München bei Karl Stauffer-Bern (1857-1891) und Ludwig Herterich (1856-1932) Unterricht. Im Anschluss bezog sie ihr erstes eigenes Atelier in Königsberg und begann mit ihren grafischen Arbeiten.
Ein Jahr später heiratete sie den Arzt Karl Kollwitz. Gemeinsam zogen sie nach Berlin. 1893 wurde das Drama „Die Weber“ von Gerhart Hauptmann (1862-1946) uraufgeführt. Dieses gab ihr die notwendigen Anregungen für ihren ersten grafischen Zyklus „Ein Weberauftstand“, aus dem unter anderem die Lithografie „Not“ (1897) stammt. 1898 wurde dieser das erste Mal auf der Großen Berliner Kunstausstellung gezeigt.
1898 erhielt sie einen Lehrauftrag für Grafik an der Zeichen- und Malschule des Vereins Berliner Künstlerinnen, den sie bis 1903 innehatte.
1901 trat sie der Berliner Secession bei und reiste das erste Mal nach Paris. Drei Jahre später reiste sie nochmal für einige Monate dorthin und besuchte in der Zeit Kurse für Bildhauerei an der Académie Julian. 1907 wurde ihr der Villa-Romana-Preis verliehen. Nach der Verleihung reiste sie für einige Monate nach Florenz.
Im Jahr darauf fertigte sie 14 Zeichnungen für die Münchner Zeitschrift „Simplicissimus“. Weiter aktiv tätig in der Berliner Secession, wurde sie 1912 in den Vorstand gewählt.
1917 erhielt sie anlässlich ihres 50. Geburtstages eine Einzelausstellung in der Galerie Paul Cassirer in Berlin. Mit Einsetzen der Weimarer Republik und dem damit verbundenen aufkommenden Rechten für Frauen, wurde sie 1919 als erste Frau an die Preußische Akademie der Künste in Berlin gewählt und zur Professorin ernannt. Bis zu diesem Zeitpunkt war es Frauen nur möglich als Ehrenmitglied aufgenommen zu werden.
Ab 1920 erhielt sie vermehrt Aufträge von politischen und sozialen Einrichtungen, für die sie Plakate und Zeichnungen anfertigte.
1927 reiste sie mit ihrem Mann in die Sowjetunion. Nach ihrer Rückkehr im Jahr darauf übernahm sie die Leitung des Meisterateliers für Grafik an der Akademie der Künste in Berlin. 1929 war sie, ähnlich wie zehn Jahre zuvor bei der Aufnahme an die Preußische Akademie der Künste, Vorreiterin für die Verleihung des Ordens „Pour le Mérite“ für Wissenschaft und Künste, den bis zu diesem Zeitpunkt nur Männer erhalten hatten.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde ihr Austritt aus der Akademie erzwungen. Ab 1936 wurden Ausstellungen ihrer Werke mehr und mehr verboten und 1937 ihre Kunst als „entartet“ eingestuft.
Wegen der häufig auftretenden Luftangriffe wurde sie 1943 aus Berlin evakuiert. Anfangs lebte sie in Nordhausen. 1944 zog sie weiter nach Moritzburg, wo sie bei Bekannten unterkam.

Mit ihrer Kunst schuf sie einen eigenständigen Kunststil, mit dem sie in einer Kombination aus Expressionismus und Realismus teilweise erschreckend realistische Darstellung der aktuellen Situationen preisgab.