Die weiße Barke
Berliner Moorlandschaft (Verdener Moor)
Dampffischkutter auf hoher See
Gießereiabstich Georgsmarienhütte
Leonhard Sandrock
1867 Neumarkt – 1945 Berlin
Leonhard Sandrock gilt als künstlerischer Chronist der Industrialisierung. Häfen, Bahnhöfe, Stahlwerke und Industrieanlagen gehörten zu seinem dokumentarischen Œuvre.
Im Alter von fünf Jahren malte er sein erstes Aquarell mit dem Motiv einer Lokomotive. Bevor er sich der Malerei widmete, schlug er jedoch die Offizierslaufbahn ab 1887 ein. 1894 musste er diese jwegen eines Reitunfalles wieder aufgeben und begann sein Studium im Atelier des Landschaft- und Marinemalers Hermann Eschke (1823-1900). Nach Abschluss seiner Ausbildung malte er in deutschen, niederländischen und italienischen Hafenstädten, sowie in belgischen, westfälischen und oberschlesischen Industriebezirken.
1898 trat er dem Verein Berliner Künstler bei. Er stellte jährlich auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus. Zwischen 1938-44 war er ebenfalls jährlich auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten. Während des Ersten Weltkrieges legte er jedoch eine Schaffenspause ein.
In seiner Malerei wurde er von Hans Fredrik Gude (1825-1903), Henry Enfield (1849-1911/1923) und Max Liebermann (1847-1935) inspiriert. Besonders die Freilichtmalerei der Schule von Barbizon war für ihn prägend. Besonders die momenthafte Sichtweise auf Motive mit besonderem Interesse an Lichtphänomenen und der Verschmelzung verschiedener Farben und Farbwerte waren für ihn charakteristisch.
Eindrucksvolle Ansichten von Hafen- und Schiffsdarstellungen, die in ihrer technischen Detailgenauigkeit hervortraten und Meeres- und Küstenansichten machten sein Hauptthema aus. Aber auch Industriebilder, die ein Zeugnis der Produktionsabläufe darstellten und Menschen nur am Rande zeigten, gehörten dazu.
Seine Illustrationen ließen sich auch in der von 1898-1919 bestehenden Zeitschrift Ueberall, einer Fachzeitschrift für die deutsche Armee und Marine mit propagandistischen Zügen, finden.
In den 1980er Jahren tauchten etwa 200 vergessene Werke Sandrocks bei Eduard Sabatier in der Galerie Pro Art in Verden wieder auf.