Theodor Hilsdorf. Leopold Schmutzler. um 1910. Fotografie

Leopold Schmutzler, um 1910

Leopold Schmutzler. Tanz der Salomé. 1905-07. Öl / Karton. 139 x 95cm

Tanz der Salomé

Leopold Schmutzler. Flamenco-Tänzerin. vor 1940. Öl / Leinwand. 180 x 109,5cm

Flamenco-Tänzerin

Leopold Schmutzler. Bei der Tanzprobe. vor 1940. Öl / Leinwand. 71 x 98cm

Bei der Tanzprobe

Leopold Schmutzler

1864 Böhmen – 1940 München

Leopold Schmutzler begann sein Studium 1880 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien unter August Eisenmenger (1830-1907), Christian Griepenkerl (1839-1916) und Leopold Carl Müller (1834-1892). Ab 1882 wechselte er an die Akademie in München und besuchte dort die Klasse von Otto Seitz (1846-1912). 
Nach seinem Abschluss war er als freischaffender Künstler in München tätig. Neben seinen Gemälden veröffentlichte er auch in Zeitschriften, wie in „Über Land und Meer“. 
Während dieser Zeit, besonders im Anschluss an sein Studium unternahm er einige Reisen nach Rom, Paris und New York. 
Mit Machtübernahme Hitlers bekannte sich Schmutzler zwar nicht politisch, dennoch passte er sich den Kunstvorstellungen der Nationalsozialisten an, indem er unverfängliche Motive wählte und sich mehr der Landbevölkerung und Arbeiterschaft widmete. 1938-40 stellte er auch in der Großen Deutschen Kunstausstellung in München aus. 
Er stand der Münchner Künstlergenossenschaft vor und gehörte sowohl der Allgemeinen Deutschen Künstlergenossenschaft und dem Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands an. Ebenfalls erhielt er eine Auszeichnungen für seine Werke. Unter anderem die Medaille II. Klasse auf der Internationale München 1909. Neben Salonszenen in Erinnerung an den Stil des Rokoko und Empire, war er in München ein gefragter Porträtist und bildete vor allem die Mitglieder des bayrischen Königshauses ab. Besonderes Aufsehen erregte er mit seinem Gemälde der Salomé, in dem ihm die Schauspielerin Lili Marburg Modell stand. Nichts verbergend und symbolistisch angehaucht war dieses Werk kein Akadamiegetreues.
Auch heute sind seine Werke noch ausgestellt und unter anderem in Budapest, in der Städtischen Galerie in Nürnberg, dem Krematorium in Augsburg und den Rathäusern von Augsburg und von Fürth zu sehen.
Mit dem Stil seiner Werke erinnerte er an vergangene Epochen und griff motivisch auf oft unverfängliche Themen zurück. Gleichzeitig ist er aber auch Kind seiner Zeit und widmete sich dem „exotischen“, was sich in seinen südeuropäisch inspirierten Motiven zeigt, aber auch antiken mythischen Themen, wie der Gestalt der Salomé. Eine vielseitige Themenwahl und Akademie-nahe Malweise machen ihn zu einem beliebten Künstler.