Marie Bashkirtseff. 1878

Marie Bashkirtseff, um 1878

Marie Bashkirtseff. Beim Buchlesen. 1882. Öl / Leinwand. 63 x 60,5cm

Beim Buchlesen

Marie Bashkirtseff. Das Treffen. 1884. Öl / Leinwand. 193 x 177cm

Das Treffen

Marie Bashkirtseff. Frühling.

Frühling

Marie Bashkirtseff

1858 Havrontsi – 1884 Paris

Marie Bashkirtseff war mit ihrem Werk und ihrem Leben revolutionär für ihre Zeit. In Tagebüchern bis ein paar Tage vor ihrem Tod fast tagesgenau dokumentiert, lässt sich noch heute ihr Leben nachvollziehen. 1887 von ihrer Mutter in französischer Sprache publiziert, 1889 ins Englische und 1897 ins Deutsche übersetzt, wurde ihr Tagebuch in großer Vielzahl gedruckt und verkauft. In heutiger Zeit ebenso mehrfach verfilmt.
Ihr Leben wurde zum Symbol für eine Eigenständigkeit der Frau, zu einer Zeit, in der diese noch nicht selbstverständlich war. Sie schuf sich, auch dank ihrer Herkunft aus dem russischen Landadel, aber auch dank ihres künstlerischen Talents eine Position in der Pariser Kunstwelt.

Nach der frühen Trennung ihrer Eltern wuchs sie bei ihrer Mutter und Großeltern mütterlicherseits auf. In den Jahren zwischen 1870-72 zog die Familie mehrfach um. Von Wien über Baden-Baden, Genf, Spa, Oostende und Paris nach Nizza, wo sich die Familie schließlich niederließ. Nachdem sich auf Grund einer Kehlkopfentzündung ihr Wunsch Sängerin zu werden aufgelöst hatte, besuchte Bashkirtseff ab 1877 in Paris die Klasse von Tony Robert-Fleury (1837-1911) an der Académie Julian, eine der wenigen Orte, an denen Frauen zu dieser studieren konnten.

Nach zwei Jahren Ausbildung schloss sie sich Jules Bastien-Lepage (1848-1884) als Schülerin und Freundin an und pflegte ihn schließlich gemeinsam mit seiner Mutter kurz vor seinem Tod.

Dank ihres finanziellen Hintergrundes konnte sie sich bereits mit ihrem Umzug nach Paris ein eigenes Atelier und dort beschäftigte Modelle leisten.

Ihre malerischen Arbeiten orientieren sich stark an denen des Naturalismus. Und zeigen, genau wie ihr literarisches Werk, die ungeschönte Wahrheit. Bildnerisch zeigt sie ebenso ungeschönt ihre Gedanken und Sichtweisen. Sie gibt ihre Umwelt und ihre eigenen Gefühle darin wieder.