Mary Cassatt. 1913. Fotografie

Mary Cassatt, um 1913

Mary Cassatt. Mutter mit Kind. 1890. Öl / Leinwand. 90 x 64cm

 

 

Mary Cassatt. Frau auf einem gestreiften Sofa mit Hund. 1876. Öl / Holz. 16 x 13cm

 

 

Mary Cassatt. Loge. 1882. Öl / Leinwand. 79 x 63cm

Mary Cassatt

1844 Allegheny – 1926 Château de Beaufresne, Les Mesnil-Théribus

Mary Cassatt wird neben Eva Gonzalès (1847-1883), Berthe Morisot (1841-1895) und Marie Bracquemond (1840-1916) zu den vier wichtigsten Impressionistinnen des 19. Jahrhunderts gezählt. Sie brachte nicht nur den Impressionismus nach Amerika, sondern kämpfte auch Zeit ihres Lebens für die Rechte der Frau und deren Unabhängigkeit. Hauptmotiv ihrer Arbeit stellten Mutter und Kind dar, die sie in jeglichen Lebenssituationen festhielt.

Schon in frühen Jahren reiste ihre Familie mit ihr durch Europa, wo sie die dortige Kunst kennen lernte. Durch diese Eindrücke entschloss sie sich gegen den Wunsch ihres Vaters Malerin zu werden. 1861-65 studierte sie an der Pennsylvania Academy of Fine Arts in Philadelphia. 1874 reiste sie nach Paris und nahm Privatunterricht im Atelier von Jean-Léon Gerome (1824-1904). Dort lernte sie unter anderem Werke von Eugène Delacroix (1798-1863), Camille Corot (1796-1875), Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867) und Gustave Courbet (1819-1877) kennen.

Recht schnell beendete sie ihre Ausbildung und reiste durch Frankreich, Spanien und Italien, wo sie Gemälde alter Meister, wie Correggio (1489-1534), Diego Velázquez (1599-1660), Tizian (1488-1576) und Peter Paul Rubens (1577-1640), studierte.
Nach ihrer Rückkehr stellte sie im Pariser Salon aus. Edgar Degas (1834-1917) wurde auf sie aufmerksam und sie befreundeten sich. Er veranlasste sie dazu sich der Bewegung der Indépendants anzuschließen, sodass sie ab 1879 regelmäßig mit den Impressionisten ausstellte.

In dieser Zeit begann sie maßgeblich zur Popularität impressionistischer Werke in Amerika beizutragen. Sie riet unter anderem 1877 einer New Yorker Freundin, Louisine W. Havemeyer (1855-1929), Gemälde von Degas und Claude Monet (1840-1926) zu kaufen. Der Kernbestand ihrer Sammlung befindet sich seit 1929 im Besitz des MoMa in New York. Später beriet sie ebenfalls Bertha Honoré Palmer (1849-1918) aus Chicago bei dem Aufbau ihrer Kunstsammlung, die sich heute im Art Institute of Chicago befindet.
1893 bestückte sie eine Einzelausstellung in der Galerie Durand-Ruel in Paris. 1898 wurden ihre Arbeiten in der New Yorker Zweigstelle der Galerie gezeigt.

1892 erhielt sie den Auftrag für die Bemalung des Nordtympanon des Kolumbischen Pavillons auf der Chicagoer Weltausstellung 1893.
Zwei Jahre später kaufte sie sich das Château de Beaufresne, das neben ihrem Pariser Atelier ein wichtiger Anlaufpunkt für die Pariser Kunstszene wurde. 1914 verlor sie auf Grund einer Erkrankung ihre Sehfähigkeit, sodass sie ihre Tätigkeit als Malerin aufgeben musste. Den Kampf für die Rechte der Frau führte sie jedoch weiter.
Ihr beruflicher Erfolg zeichnete sich auch in ihren Auszeichnungen ab. 1904 wurde sie als Ritter in die französische Ehrenlegion aufgenommen. 1914 erhielt sie die Goldmedaille der Pennsylvania Academy of Fine Arts.