Olga Wisinger-Florian
1844 Wien – 1926 Grafenegg
Olga Wisinger-Florian war eine bedeutende österreichische Malerin des Impressionismus. Mit ihren Landschafts- und Blumendarstellungen schuf sie realistische und gleichzeitig poetische Werke.
Anfangs nahm sie von 1868-73 Klavierunterricht bei Julius Epstein (1832-1926) und arbeitete einige Jahre als Konzertpianistin. 1874 gab sie ihre Karriere jedoch wegen gesundheitlicher Probleme mit ihrer Hand auf und widmete sich komplett ihrer zweiten Leidenschaft, der Malerei. 1874 nahm sie bis 1879 Privatunterricht bei Melchior Fritsch (1826-1889). Im Anschluss lernte sie für ein Jahr bei August Schaeffer von Wienwald (1833-1916).
1880 wechselte sie ins Atelier von Emil Jakob Schindler (1842-1892), bei dem sie fünf Jahre blieb. Gemeinsam unternahmen sie mehrer Studienreisen. Durch die gemeinsame Zeit nahm er starken Einfluss auf ihren Malstil. Während dieser Zeit nahm sie ebenfalls Unterricht bei dem Figurenmaler Uroš Predić (1857-1953). Sie freundete sich mit ihren Mitschülern Marie Egner (1850-1940) und Carl Moll (1861-1945) an. Über diese kam sie in Kontakt mit Leontine von Littrow (1860-1925), Alexander Demetrius Goltz (1857-1944), Marianne von Eschenburg (1856-1937) und Bertha von Suttner (1843-1914), in deren Friedens – und Frauenrechtsbewegung sie aktiv war.
1881 bestückte sie ihre erste Einzelausstellung im Wiener Künstlerhaus. Ab diesem Zeitpunkt stellte sie regelmäßig bei Ausstellungen der Wiener Secession aus, sowie im Münchner Glaspalast und bei der Großen Berliner Kunstausstellung. Ihren internationalen Durchbruch hatte sie durch ihre Beteiligung an der Pariser Weltausstellung 1889 und der Weltausstellung in Chicago 1893.
Neben ihrer eigenen künstlerischen Tätigkeit gab sie privaten Malunterricht in ihrem Atelier. Zu ihren Schülerinnen zählten unter anderem die Töchter der Erzherzogin Clotilde von Sachsen-Coburg, Hella Freifrau von Waldberg, Lina Röhrer (1866-1936), Irma Komlósy (1850-1919), Bertha von Tarnóczy (1846-1936), Camilla Göbl-Wahl (1871-1965) und Rosa Scherer (1866-1926).
Nach 1913 sind, wahrscheinlich auf Grund gesundheitlicher Probleme, keine Werke mehr von ihr bekannt.