Theodor Hilsdorf – Porträt Otto Dill
© Münchner Stadtmuseum, Sammlung Graphik / Gemälde (G-57/220.130)
Das Finish
Otto Dill
1884 Neustadt an der Weinstraße – 1957 Bad Dürkheim
Ein genaues Studium der Anatomie und des Verhaltens von Tieren und damit eine überaus realistische Darstellung von deren Bewegungsabläufen sind für Otto Dill charakteristisch. Vor allem Pferderennen und Polospiele gehören zu seinen favorisierten Motiven.
Zunächst machte er eine Ausbildung als Verlagskaufmann. Schnell merkte er jedoch, dass er sich vermehrt der künstlerischen Tätigkeit widmen wollte. Dank eines Mäzens, der ihm sein Studium finanzierte, konnte er sich 1908 an der Münchener Kunstakademie einschreiben. Als Meisterschüler des Tiermalers Heinrich von Zügel (1850-1941) machte er 1914 seinen Abschluss.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Hauptsächlich im Reiterregiment tätig, konnte er sich vermehrt dem Studium von Pferden widmen. Wegen einer Krankheit wurde er 1916 ins Bayrische Kriegsministerium versetzt, sodass er als freischaffender Künstler betätigen konnte.
1917 bestückte er seine erste Ausstellung im Münchener Glaspalast.
Neben dem Studium von Pferden widmete er sich auf seinen zahlreichen Reisen, unter anderem nach Nordafrika, Italien, Frankreich und Spanien, ebenso dem Studium von exotischen Tieren. Vor allem die Abbildung von Löwen brachte ihm den Spitznamen „Löwen-Dill“ ein.
Dank seiner Reisen näherte er sich von seinem realistischen Malstil immer mehr einer von impressionistischen Stil geprägten Darstellung an.
Auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1937 und 1938 wurden seine Arbeiten präsentiert.
In den 1930er Jahren zog er in die Pfalz um, wo er sich vermehrt der Landschaftsdarstellung seiner Umgebung widmete. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Großteil seiner Werke bei einem Bombenangriff zerstört, sodass er, um sich zu ernähren, spontane Zeichnungen gegen Lebensmittel eintauschen musste.
Für seine Arbeit wurde er schon zu Lebzeiten mit Auszeichnungen geehrt.