Otto Pankok. Das Haus Esselt. vor 1966. Lithographie.

Das Haus Esselt

Otto Pankok. Blumenfrau. vor 1966. Holzschnitt

Blumenfrau

Otto Pankok. Titelblatt "Das Ey". 1920

Titelblatt „Das Ey“

Otto Pankok. Portrait einer Frau. vor 1966

Portrait einer Frau

Otto Pankok

1893 Mühlheim an der Ruhr – 1966 Wesel

1912 begann der Künstler Otto Pankok sein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf. Im gleichen Jahr wechselte er an die Akademie in Weimar. Dort studierte er unter Fritz Mackensen (1866-1953) und Albin Egger-Lienz (1868-1926).
Nach einem kurzfristigen Abbruch seines Studiums ging er mit seinem Freund Carl Lohe nach Dötlingen, um sich dort autodidaktisch weiterzubilden.
1914 wurde Pankok zum Militärdienst eingezogen. Kurze Zeit später wurde er schwer verwundet und verbrachte seinen Kriegsdienst im Lazarett bis er schließlich 1917 aus dem Dienst entlassen wurde.
Nach mehreren Reisen nach Berlin und Ostfriesland, siedelte er schließlich 1919 nach Düsseldorf über.
Dort trat er recht schnell der Künstlergruppe „Junges Rheinland“ bei und verkehrte im Kreis um Johanna Ey (1864-1947), auch genannt Mutter Ey.
Während dieser Zeit knüpfte er enge Freundschaften zu Gert Wollheim (1894-1974), Otto Dix (1891-1969) und Adolf de Haer (1892-1944), die ebenfalls in den gleichen Kreisen verkehrten.
Nach seiner Hochzeit mit der Journalistin Hulda Droste (1895-1985) reiste der Künstler nach Weimar, an die Ostsee, den Niederrhein, in die Niederlande, Italien und Frankreich.
Ab 1931 verkehrte er vermehrt in der sogenannten „wilden Siedlung“ in Düsseldorf Heinefeld, heute Düsseldorf-Unterrath, wo sein Interesse an der Kultur der Sinti wuchs. Dort pflegte er viele Freundschaften.
Dieses Interesse und die damit verbundenen Freundschaften machte die Kultur der Sinti zu einem seiner beliebtesten Bildmotive.
1936 wurde ihm schließlich von den Nationalsozialisten ein Arbeitsverbot erteilt. 1937 wurde seine Kunst als „entartet“ eingestuft.
1942 wurden Otto Pankok und seine Familie ausgebombt, sodass sie vorerst in die Eifel zogen. Kurz vor seiner Berufung zum Professor an die Kunstakademie in Düsseldorf 1947 kehrten sie ebendahin zurück.
Dort unterrichtete er bis 1958 die Zeichen- und Grafikklasse.
Zu seinen Schülern in dieser Zeit zählten unter anderem Herbert Zangs (1924-2003), Werner Persy (1924-2017), Günther Uecker (*1930), Franz Witte (1927-1971) und Günter Grass (1927-2015), der ihm durch seine Figur des „Professor Kuchen“ in seinem Roman „Die Blechtrommel“ ein literarisches Denkmal setzte.
Nun unternahm er vermehrt Reisen nach Jugoslawien und Frankreich.
Zum Ende seiner Lehrtätigkeit zog er mit seiner Familie in das Haus Esselt in Dravenack am Niederrhein um. Heute befindet sich dort das Otto-Pankok-Museum.

Wegen seiner Linienführung und seiner Farbpalette wird er mittlerweile häufig dem expressionistischen Realismus zugeordnet.
Charakteristisch sind für ihn seine monochromen, großformatigen Kohlegemälde.
Inhaltlich widmet er sich häufig der Darstellung leidender Menschen und Menschen am Rande der Gesellschaft.