Otto Poertzel
1876 Scheibe – 1963 Coburg
Otto Poertzel wurde vor allem für seine Figuren im Stil des art déco bekannt, mit denen er meist Tänzerinnen, Zirkusartisten, elegante junge Frauen oder Tiere darstellte.
Auf internationalen Kunstausstellungen, wie der Weltausstellung in St. Louis 1904, wurden seine Arbeiten präsentiert und verschafften ihm weitere Bekanntheit. In den 1920er und 1930er Jahren erhielt er zahlreiche Aufträge für Porträtbüsten von Familienmitgliedern des Fürstenhauses Sachsen-Coburg und Gotha. Sein Stand in der Gesellschaft, den er vorher schon sicher hatte, war so gesichert.
Seine Lehre machte er in der Porzellanfabrik A.W.Fr.Kister. Anfangs wurde er in Formen- und Modellabgießerei ausgebildet, um dann im Atelier zur Herstellung neuer Modelle zu arbeiten, wo er als Porzellanmodelleur ausgebildet wurde. Sein Vater, Wilhelm Poertzel, arbeitete dort ebenfalls als Designer für Porzellanskultpuren.
Ab 1893 besuchte er für drei Jahre die Industrieschule Sonneberg, wo er bei Reinhard Möller (1855-1912) in der Technischen Akademie für Porzellan studierte.
Nach seinem Abschluss war er als selbstständiger Bildhauer in Coburg tätig. Von staatlichen und städtischen Behörden erhielt er in dieser Zeit zahlreiche Aufträge für Stein- und Bronzeplastiken, die auch heute noch im öffentlichen Raum zu finden sind.
1908 zog er nach München und eröffnete dort sein eigenes Atelier. Neben seiner freien Arbeit besuchte er die Klasse von Erwin Kurz (1857-1931) an der dortigen Kunstakademie.
Seine Figuren, die er dort schuf, wurden von den Porzellanmanufakturen Rosenthal&Maeder und Preiss&Kassler vertrieben.