Paolo Troubetzkoy
1866 Intra – 1938 Pallanza
Paolo Troubetzkoy war mit seinen teils lebensgroßen Figuren, Plastiken und Porträts aus Bronze oder Gips weltweit bekannt.
Nicht nur bei Ausstellungen in Rom, St. Petersburg, New York, Philadelphia, Chicago und San Francisco konnten seine Werke besichtigt werden, auch im öffentlichen Raum standen seine Skulpturen. Nachdem er mit seinem Entwurf den Wettbewerb für das Denkmal Alexanders III. gewonnen hatte, wurde dieses in St. Petersburg nach der Russischen Revolution 1905 mit Hilfe des Architekten Fjodor Ossipowitsch Schechtel (1859-1926) umgesetzt. Anfangs als Karikatur empfunden, konnte die Witwe Alexanders III. die Ausführung des Denkmals durchsetzen. Ebenso gewann er die Wettbewerbe für das Dante-Denkmal in San Francisco 1919 und das Denkmal für Harrison Gray Otis in Los Angeles 1920.
Troubetzkoy besuchte nie eine Kunstakademie. Er bildete sich stattdessen autodidaktisch weiter.
1886 stellte er das erste Mal in den USA aus, was ihm zu seinem ersten Erfolg verhalf. Schon zehn Jahre später war er ein bekannter Bildhauer. Mit diesem Erfolg reiste er nach Russland, das Heimatland seines Vaters Fürst Pjotr Petrowitsch Troubetzkoy (1822-1892). Anfangs wurde er von seinen Vettern dem Staatsbeamten Pjotr Nikolajewitsch Trubezkoi (1858-1911) und dem Religionsphilosophen Sergei Nikolajewitsch Trubezkoi (1862-1905) gefördert. Doch dank seines vorherigen Ruhms war dies nur von kurzer Dauer nötig.
In St. Petersburg angekommen, bestückte er recht schnell eine Ausstellung der Mir Iskusstwa, einer Ausstellungsvereinigung russischer Künstler Ende des 19. Jahrhunderts.
Noch vor der Fertigstellung des Denkmals für Alexander III. 1909 verließ er 1906 Russland wieder. Vier Jahre später trat er der Peredwischniki bei, einer Gruppe russischer Künstler, die sich vorrangig dem Realismus verschrieben hatten und sich mit ihrer Kunst gegen die Richtlinien der Kaiserlichen Kunstakademie Petersburg stellten.
1914 reiste er in die USA, wo er wegen des Beginns des Ersten Weltkrieges bis 1921 blieb. Anschließend zog er nach Paris und ließ sich dort für knapp zehn Jahre nieder. Seinen Altersruhesitz fand er schließlich wieder in Italien.