Peter Philippi. Beim Krämer. 1914. Öl / Leinwand.

Beim Krämer

Peter Philippi. Ehepaar beim Kaffee trinken. 1925. Öl / Leinwand.

Kaffee trinkendes Ehepaar

Peter Philippi. Portrait eines jungen Mannes mit Brille. um 1910. Öl / Leinwand.

Portrait eines jungen Mannes mit Brille

Peter Philippi 

1866 Trier – 1945 Rothenburg ob der Tauber

Der Künstler Peter Philippi begann sein Studium 1884 an der Kunstakademie in Düsseldorf. Mit einer kurzen Unterbrechung 1891/92 wegen seines Wehrdienstes als Einjährig-Freiwilliger in Trier, machte er seinen Abschluss 1897/98 mit einem Reisestipendium.
Während seiner Studienzeit wurde er unter anderem von Hugo Crola (1841-1910), Adolf Schill (1848-1911) und Peter Janssen dem Älteren (1844-1908) unterrichtet. Zum Ende seines Studiums besuchte er die Meisterklasse von Eduard von Gebhardt (1838-1925).
Schon während seiner Studienzeit trat er der Düsseldorfer Künstlervereinigung Malkasten bei.
Ebenso gründete er 1885 gemeinsam mit Kommilitonen, unter anderem Otto Modersohn (1865-1943), die studentische Künstlervereinigung „Akademie Verein Tartarus“.
Nach seinem Studium blieb er in Düsseldorf ansässig und war dort weiter tätig. 1906 siedelte er mit dem Wunsch nach einer „unverdorbenen Umwelt“ nach Rothenburg ob der Tauber über. Im gleichen Jahr veröffentlichte er von dort aus im Kunstwart-Verlag seine erste Philippi-Mappe mit zahlreichen Reproduktionen seiner Gemälde. So wurde er schon zu Lebzeiten überregional bekannt.
Auf Grund dessen wurde ihm 1910 die „Preußische Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft“ verliehen. Außerdem wurde er zum außerordentlichen Mitglied der Düsseldorfer Kunstakademie ernannt. Um sich auf den Lehrauftrag vorzubereiten erteilte er dem Maler Ernst Brand (1898-1983) 1920/21 Privatunterricht.
1923 gründete er gemeinsam mit Adolf Hosse (1875-1958), Gustav Lüttgens, Paul Lemnitzer, Hans Prentzel (1880-1956), Wilhelm Schacht (1872-1951), Rudolf Schacht (1900-1974) und Arthur Wasse (1854-1930) den Rothenburger Künstlerbund, der durch die Stadt dauerhaft Ausstellungsräume zur Verfügung gestellt bekam.
Der Freistaat Bayern ernannte ihn 1926 zum „Professor der bildenden Künste“.
Nach der Machtergreifung Hitlers wurde er auf eigenen Antrag hin in die Reichskulturkammer aufgenommen. Er war zwischen 1937-43 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten und erfreute sich unter dem NS-Regime mit seinen unverfänglichen Genreszenen, die in toniger Farbe galten waren, großer Beliebtheit. 1944 wurde er auf die „Gottbegnadeten-Liste“, die Liste wichtigster Maler des NS-Staates, aufgenommen. Ganz nach dem Vorbild Ludwig Knaus’ (1829-1910), Benjamin Vautiers d.Ä. (1829-1898) und Hugo Oehmichens (1843-1932) zeigten seine Darstellungen anekdotische Genreszenen. Durch sein Elternhaus geprägt konzentrierte er sich auf die Zeit des Biedermeier. Oft lassen sich ältere Personen, die in Kleidungen und Umgebung ganz dem Biedermeier angepasst waren, in seinen Werken finden. Meist für romantisch gehalten wurden seine Werke nicht nur zu seiner Lebzeit geschätzt, sondern erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit.