Künstler Biografie

René Magritte. Golconda. 1953. Öl / Leinwand. 81 x 100cm

Golconda

René Magritte. Heimweh. 1940. Öl / Leinwand. 81 x 102cm

Heimweh

René Magritte

1898 Lessines – 1967 Schaerbeek

„Im Hinblick auf meine Malerei wird das Wort ‚Traum‘ oft missverständlich gebraucht. Meine Werke gehören nicht der Traumwelt an, im Gegenteil. Wenn es sich in diesem Zusammenhang um Träume handelt, sich diese sehr verschieden von jenen, die wir im Schlaf haben. Es sind eher selbst gewollte Träume, in denen es nicht so vage ist wie die Gefühle, die man hat, wenn man sich in den Schlaf flüchtet. Träume, die nicht einschläfern, sondern aufwecken wollen.“ (René Magritte)

Neben Paul Delvaux (1897-1994) gehört René Magritte zu den wichtigsten Vertretern des Surralismus. 

Herkömmliche Erfahrungs-, Denk- und Sehgewohnheiten zu ändern und die Wirklichkeit mit der Traumwelt zu vermischen, machte er sich mit seiner Kunst zur Aufgabe. 
So konnte er die Wirklichkeit verdeutlichen. Verfremdet durch ungewöhnliche Zusammenstellung, malte er naturalistische Darstellungen von Gegenständen, um so zu verdeutlichen, dass ein „Bild nur ein Bild ist“. 
Sein Werk „La trahison des images (Ceci n’est pas une pipe)“ verdeutlicht diese Absicht. Darauf mit seiner Bildunterschrift hinweisend stellt er eine Pfeife dar und weist explizit daraufhin hin, dass es keine Pfeife ist, da es sich lediglich um eine Abbildung dieser handelt. 

„Ein Bild ist nicht zu verwechseln mit einer Sache, die man berühren kann. Können Sie meine Pfeife stopfen? Natürlich nicht! Sie ist nur eine Darstellung. Hätte ich auf mein Bild geschrieben, des ist eine Pfeife, so hätte ich gelogen. Das Abbild einer Marmladenschnitte ist ganz gewiss nicht Essbar.“ (René Magritte)

Neben der Verdeutlichung der Wirklichkeit durch den direkten Hinweis auf das Abbild eines Gegenstanders, benutzte er in seinen Werken sich häufig wiederkehrende Objekte, mit denen er Bezug auf seine Kindheit nahm, wie den Fesselballon, der auf seinem Elternhaus abstürzte.
Ebenso spielten Gegensätze eine wichtige Rolle für ihn. Sein Werk „L’Empire des lumières“ ist dafür ein gutes Beispiel. Häuser, die komplett im Dunkeln liegen, bildet er vor einem taghellen Firmament ab.

Alltäglich und vertraut erscheint unerwartet. So kann sein Motto beschrieben werden.

1910 zog seine Familie nach Châtelet, wo Magritte mit zwölf Jahren begann zu malen und zu zeichnen. Zwei Jahre später nahm seine Mutter sich das Leben, was ihn schwer traumatisierte. 
Die Familie zog daraufhin nach Charleroi. Er begann sich in die Welt der Literatur zu flüchten. Vor allem die Welten der Fantômas-Romane und die der Autoren Robert Louis Stevenson (1850-1894), Edgar Allan Poe (1809-1849) und Maurice Leblanc (1864-1941) faszinierten ihn. 

1916-18 studierte er an der Brüsseler Akademie der schönen Künste. Während seines Studiums orientierte er sich an den kubistisch-futuristischen Arbeiten. 
Nach seinem Abschluss arbeitete er 1922 als Musterzeichner in einer Brüsseler Tapetenfabrik. Ein Jahr darauf nahm er die Stelle als Plakat- und Werbezeichner an. 
Im gleichen Jahr verkaufte er sein ersten Werk – das Porträt der Sängerin Evelyne Brélia.

Er lernte seinen späteren Kunsthändler E.L.T. Mesens (1903-1971) kennen, der ihn in die dadaistische Bewegung einführte.
1926 unterzeichnete er einen Vertrag mit der Brüsseler Galerie „Le Centaure“, sodass er seine anderen Berufe aufgeben und sich voll und ganz auf seine künstlerische Produktion konzentrieren konnte.
1927 erhielt er schließlich seine erste Einzelausstellung in genannter Galerie. Dieser folgte ein Umzug nach Le-Perreux-sur-Marne bei Paris, wo er bis 1930 lebte. Vor allem die Werke französischer Surrealisten inspirierten ihn ab diesem Zeitpunkt. 

1930 kehrte er nach Brüssel zurück. Da seine vertragsgebende Galerie geschlossen hatte, übernahm Mesens diese Position. So lernte Magritte André Breton (1896-1966), Paul Éluard (1895-1952), Joan Miró (1893-1983), Hans Arp (1886-1966) und Salvador Dalí (1904-1989) kennen. 
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges schloss er 1946 einen Vertrag mit dem amerikanischen Galeristen Alexander Iolas, der seine Werke in den USA förderte und ihm zu seiner ersten Ausstellung in New York 1947 verhalf. 

Für seine künstlerisches Schaffen erhielt er 1956 den Guggenheim-Preis.