Sophie Taeuber-Arp.

 

 

Sophie Taeuber-Arp. Ovale Komposition. 1922. Textil

 

 

Sophie Taeuber-Arp. Komposition. 1918. Gouache / Papier.

 

 

Sophie Taeuber-Arp. Komposition. 1916

Sophie Taeuber-Arp

1889 Davos – 1943 Zürich

Sophie Taeuber-Arp gehörte zu den Hauptvertretern des Züricher Dadaisten-Kreis.

1906 studierte sie vier Jahre in der Textilabteilung der École des arts décoratifs in St. Gallen. Im Anschluss wechselte sie an die Debschitz-Schule in München und Hamburg, wo sie Kunst und Gestaltung studierte. 1914 zog sie nach Zürich um. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit begann sie 1915 eine Tanzausbildung bei Rudolf von Laban (1879-1958) und Mary Wigman (1886-1973). Mit der Laban-Gruppe tanzte sie oft bei der Künstlerkolonie auf dem Monte Verità bei Ascona. Bei DADA-Zürich trat sie ebenfalls häufig auf. Im gleichen Jahr entstanden ihre ersten „vertikal-horizontalen Kompositionen“, die neben Arbeiten von Piet Mondrian (1872-1944) und Kasimir Malewitsch (1879-1935) zu den ersten Kunstwerken der konkreten und konstruktivistischen Kunst gehörten.
Von 1916-1929 leitete sie die Textilklasse an der Züricher Kunstgewerbeschule. Im gleichen Jahr trat sie dem Schweizerischen Werkbund bei, aus dem sie 1932 austrat.
Bei einer Ausstellung in der Galerie Tanner lernte sie Hans Arp (1886-1966) kennen. Ihnen gemeinsam war ihre Ablehnung der traditionellen Kunstform und Material und die Suche nach Alternativen. Über Arp kam sie zum Dadaisten-Kreis in Zürich.
1916 eröffnete in Zürich das Cabaret Voltaire, eine Künstlerkneipe der Dadaisten unter der Leitung von Hugo Ball (1886-1927). Dort trat sie als Tänzerin auf.
1918 unterzeichnete sie neben vielen anderen das Dadaistische Manifest in Zürich. Außerdem entstand im gleichen Jahr einer ihrer ersten Dada-Köpfe.
1922 heiratete sie Arp. Vier Jahre später zogen sie nach Straßburg um und nahmen beide die französische Staatsbürgerschaft an. Aufträge für Innenraumgestaltung gehörten dort zu ihren Arbeiten. Unter anderem im Hotel Hannong.
Nach 1928 bauten sie sich ein Haus in Meudon/Clamart bei Paris. Sie traten der Pariser Künstlervereinigung „Cercle et Carré“ und deren Folgevereinigung „Abstraction Création“ bei. Sonia Terk (1885-1979), Robert Delaunay (1885-1941), Wassily Kandinsky (1866-1944), Joan Miró (1893-1983), Wolfgang Paalen (1905-1959), Florence Henri (1893-1982), Kurt Schwitters (1887-1948) und Marcel Duchamp (1887-1968) gehörten ab diesem Zeitpunkt zu ihren Freunden.
1937 gründete sie gemeinsam mit Albert Eugene Gallatin (1881-1952), César Domela (1900-1992) und George L.K. Morris (1905-1975) die Kunstzeitschrift plastique/PLASTIC, mit der die konstruktive Kunst bekannter werden sollte.
Nach der Verzeichnung des Vertrages von Vichy und der damit einhergehenden Übernahme Frankreichs durch Deutschland flohen die Arps nach Zürich. Auf ihrem Weg dorthin kamen sie kurzzeitig bei Peggy Guggenheim (1898-1979) unter.

Ihr Werk anfangs noch figürlich gehalten, wurde es immer abstrakter und gegenstandsloser. Ihre Formen und Farben bekamen ein schwebendes und tänzerisch-bewegtes Gleichgewicht. Eine Verkörperung ihrer eigenen künstlerischen Betätigungen und Inbegriff von Dada.