Suzanne Valadon
1865 Bessines-sur-Gartempe – 1938 Paris
Suzanne Valadon, mit bürgerlichem Namen Marie-Clémentine, gehörte zu den bekannten Künstlerpersönlichkeiten des Montmatre. Sie war über die Landesgrenze Frankreichs mit ihren Werken bekannt.
Fünf Jahre nach ihrer Geburt in Bessines-sur-Gartempe zog ihre Mutter mit ihr nach Paris in das Künstlerviertel Montmatre. 1876 musste sie die Schule abbrechen, um ihre Mutter finanziell zu unterstützen. Sie begann Hüte und Hauben mit Federn und Blumen zu schmücken, arbeitete in einer Fabrik für Grabkränze und als Gemüseverkäuferin in den Pariser Markthallen. Mit 15 Jahren bekam sie mehr und mehr Kontakt zu den Künstlern des Montmatre. Durch sie besuchte sie den Zirkus Mollier, wo sie den Entschluss fasste Trapezkünstlerin zu werden. Nach einem Unfall wurde diese Karriere jedoch schnell beendet. Da sie zahlreiche Künstler des Pariser Viertels kannte, wurde sie deren Modell, unter anderem von Puvis de Chavannes (1824-1898), Auguste Renoir (1841-1919) und Henri de Toulouse-Lautrec (1864-1901). Mit einigen der Künstler soll sie Affären gehabt haben.
Auf Grund ihrer direkten Nähe zu den Ateliers beobachtete sie die Maler oft bei ihrer Arbeit und konnte sich das Zeichnen und Malen selbst beibringen. Nachdem Toulouse-Lautrec einige ihrer Zeichnungen gefunden hatte, empfahl er sie an Edgar Degas (1834-1917), der sie sowohl in einigen künstlerischen Techniken unterrichtete, als auch ein enger Freund der Künstlerin wurde.
1883 wurde ihr Sohn, später selbst Maler, Maurice Utrillo (1883-1955) geboren. Sein Vater blieb unbekannt. Jedoch erkannte der Kunstkritiker Miguel Utrillo y Molins die Vaterschaft an. Sie brachte ihren Sohn nach psychischen Problemen zur Malerei.
Ihre erste Ausstellungbeteiligung erhielt sie 1894 im Salon de Nationale. Die erste Einzelausstellung folgte erst 1915 in der Pariser Galerie von Berthe Weill.
Als bekannte Person des Montmatre taucht sie nicht nur in zahlreichen Gemälden andere Künstler auf, sondern zeigt auch selbst in ihrem Werk eine außergewöhnliche Sicht auf die Welt.