Théo Tobiasse
1927 Tel Aviv-Jaffa – 2012 Cagnes-sur-Mer
Théo Tobiasse zeigt in seinen Werken seine Experimentierfreude mit Material und Technik. Mit strahlenden Farben und fließenden Übergängen setzt er sich sowohl mit seiner eigenen Familiengeschichte und deren Schicksal während der Shoa auseinander, als auch mit der Flucht ins Exil und alttestamentarischen Szenen.
Seine jüdische Identität spielt in seinen Werken eine ebenso große Rolle, wie die Städte, die er mit persönlichen Erinnerungen verbindet. So finden sich New York, Paris, Jerusalem und Venedig als häufige Hintergründe in seinen Arbeiten.
1927 wurde er als Sohn litauisch stämmiger Eltern in Israel geboren. Auf Grund finanzieller Schwierigkeiten kehrte die Familie kurz darauf dorthin zurück, um 1931 weiter nach Paris zu ziehen, wo sein Vater eine Anstellung bekam.
Schon früh erkannten seine Eltern sein künstlerisches Talent. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939, die damit einhergehende Ablehnung seiner Bewerbung an der École nationale supérieure des Arts Decoratifs in Paris und der Tod seiner Mutter im gleichen Jahr, zwangen ihn zu einem autodidaktischen Werdegang.
Mit steigenden Diffamierungen der jüdischen Bevölkerung musste sich die Familie des Künstlers für zwei Jahre in einer Pariser Wohnung verstecken.
Nach Ende des Krieges zog Tobiasse nach Nizza, wo er begann in der Werbung zu arbeiten. Im gleichen Jahr erhielt er die französische Staatsbürgerschaft.
1960 zeige er seine ersten Bilder bei einer Ausstellung im Salon des peintres du Sud-Est. Ein Jahr darauf wurde ihm der Prix de la jeune peinture méditerranéenne verliehen. Der Beschluss sich der bildenden Kunst voll und ganz zu widmen, wurde so bestärkt.
Mit seiner Kunst konnte er große Erfolge verbuchen. Neben weltweiten Ausstellungen, auf denen er seine Werke präsentieren konnte, wurde 1977 ein Film mit dem Titel „Tell me who you paint“ von Josy Elisenberg über ihn gedreht und vor allem in Frankreich gezeigt.