Walter Ophey

1882 Eupen – 1930 Düsseldorf

Schwüler Sommertag

Öl /Leinwand     ca. 60 x 60 cm

Ausstellung Aachen 1907

Verkauft

„Maler wollte ich werden, solange ich mich zu erinnern weiß“

Walter Ophey schrieb sich 1899 an der Fachabteilung Architektur der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen als Gasthörer ein und belegte nebenbei Abendkurse an der Aachener Kunstgewerbeschule.
1900 begann er im Atelier des Bildhauers Karl Krauss (1874-1936). Im gleichen Jahr trat er in die Kunstakademie in Düsseldorf ein. Dort studierte er anfangs unter Ernst Roeber (1849-1915) und Willy Spatz (1861-1931).
Ab 1904 wechselte er in die Klasse von Eugen Dücker (1841-1916), dessen Meisterschüler er schließlich wurde.
Während des Studiums befreundete er sich mit Albert Fehle (1874-1948), Josef Kohlschein (1884-1954) und Heinz May (1878-1954), mit dem er sich ein Atelier teilte.
1905 nahm er an seiner ersten Ausstellung , der Verkaufs-Ausstellung des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, zusammen mit Josef Kohlschein, Médard Kruchen (1876-1957), Ernst Paul (1866-1933), Max Clarenbach (1880-1952) und Wilhelm Schmurr (1878-1959).
Im gleichen Jahr verkaufte er sein erstes Gemälde an den Kunsthändler Alfred Flechtheim (1878-1937).
Ein Jahr später fand seine erste Gruppenausstellung mit Josef Kohlschein und Carl Plückebaum (1880-1952) in Düsseldorf statt.
1907 gründete er die Künstlerverbindung Niederrhein mit und trat 1908 dem Sonderbund bei. Dort galt er als einer der „fortschrittlichsten Maler“. Durch seinen Beitritt nahm er auch an der ersten Sonderbund-Ausstellung teil, bei der er unter anderem gemeinsam mit Julius Bretz (1870-1953), August Deusser (1870-1942), Otto (1877-1949) und Alfred Sohn-Rethel (1899-1990), Max Clarenbach und Wilhelm Schmurr seine Werke zeigte.
1910 unternahm er für drei Monate eine Studienreise nach Italien gemeinsam mit Karl Schmitz-Pleis (1877-1943) und Carl Plückebaum.
Ein Jahr später reiste er nach Paris. Dort traf er Heinrich Nauen (1880-1940) und August von der Heydt (1801-1874). Gemeinsam mit den beiden Künstlern studierte er die Werke von Paul Signac (1863-1935), Vincent van Gogh (1853-1890), Paul Gauguin (1848-1903) und Edouard Vuillard (1868-1940).
Mit diesen Künstlern, von denen er sich hatte inspirieren lassen, stellte er gemeinsam 1912 bei der „Internationalen Kunstausstellung des Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler zu Cöln 1912“ aus. Neben den oben erwähnten nahmen unter anderem auch Pierre Bonnard (1867-1947), Henry Edmond Cross (1856-1910), Pablo Picasso (1881-1973), Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Jan Thorn-Prikker (1868-1932), Max Pechstein (1881-1955), Walther Bötticher (1885-1916), Georg Tappert (1880-1957) und Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) an der Ausstellung teil.
1915 wurde Walter Ophey als Soldat eingezogen. Aus gesundheitlichen Gründen verbrachte er die meiste Zeit jedoch im Lazarett, sodass er 1916 zur ständigen Mitarbeit am Militärbauamt Düsseldorf abkommandiert wurde.
Seine Erfahrungen aus den Jahren 1915/16 verarbeitete er in zahlreichen Gemälden.
Nach Kriegsende hielt er sich häufig im Kreis der Johanna Ey , genannt „Mutter Ey“, (1864-1947) auf.

Walter Ophey kann sich zu den Protagonisten der rheinischen Malerei zählen lassen.
Neben seiner Mitgliedschaft im Sonderbund und Künstlerverbindung Niederrhein, gehörte er dem „Jungen Rheinland“, der „Rheingruppe“ und der „Rheinsichen Sezession“ an.
In seinen Werken beschäftigte er sich hauptsächlich mit niederrheinischen Landschaften und Weiden. In seinen späteren Werken sind Industrie- und Stadtansichten ebenso häufig zu finden.
Ebenso musisch begabt wie malerisch ist seine Farbgebung durch Intuition geprägt und zeigt eine Musikalität der Gemälde.
Seine gesamte Malweise ist daher eher umakademisch einzuordnen

„Ich möchte dieselbe Kraft des Ausdruckes erzwingen, wie die alten Primitiven, aber mit modernen Mitteln“

Die Suche nach einer gültigen Form der Gegenstände mit minimalistischen Mitteln zieht sich durch sein Werk.

 

Literatur:

  • Kraus, Stefan: Walter Ophey. 1882-1930 Leben und Werke mit Werksverzeichnis der Gemälde und Druckgrafiken, Hatje Verlag, 1993, Verlag