Candida Höfer

1944 Eberswalde

Deutsches Hygiene-Museum Dresden

C Print     85 x 85 cm

Rückseitig signiert. III. 2000. Exemplar 2/6.

Verkauft

Candida Höfer gehört zu den wichtigsten Fotografinnen der Gegenwart.
1964-68 studierte sie an der Kölner Werkschule unter Arno Jansen (*1938).
Im Anschluss arbeitete sie im Fotostudio Werner Bokelberg in Hamburg mit. 1973 schrieb sie sich an der Kunstakademie in Düsseldorf ein und studierte dort unter Ole John (*1939) und Bernhard Becker (1899-1991). 1982 machte sie ihren Abschluss.
1997-2000 hatte sie eine Professur für Fotografie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe inne. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem 1986 den Ars Viva-Preis, 2002 den Künstlerinnenpreis NRW, 2007 den Kunstpreis Finkenwerder/Hamburg. Auch war sie Mitglied in der Freien Akademie Hamburg und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. 2004 wurde die Candida-Höfer-Stiftung in Köln gegründet.
Durch ihre sachlichen Aufnahmen, der Konzentration auf spezifische Architekturtypen und serielle Präsentation wurde sie anfangs der Düsseldorfer Fotografen-Schule um Bernd (1934-2015) und Hilla Becher (1934-2015) zugeordnet. Mit ihrem handwerklichen Verfahren brach sie jedoch recht schnell damit. Fotografien aus freier Hand, ohne Stativ und in der Regel auf Augenhöhe sind für sie charakteristisch.
Sie behandelt alle Partien der Bilder gleich und leuchtete sie mit dem vorhandenen Licht aus. Anfänglich in schwarz/weiß kommen im Verlauf ihres Schaffens mehr und mehr Farbaufnahmen dazu. Auch wurden ihre Bildformate mit der Zeit immer größer.
Während der Zeit zwischen 1972-79 beschäftigte sie sich in ihren Aufnahmen hauptsächlich mit dem alltäglichen Umfeld der Gastarbeiter in Deutschland. Ab 1979 kamen Aufnahmen oft zugänglicher Innenräume dazu. Bibliotheken, Leseräume, Foyers, Hörsäle, Kantinen, Depots, Archive, Museen, Kirchen und Kasinos zählten dazu. Die Kühle und Selbstinszenierung der Räume stand im Vordergrund. In den 1990er Jahren entstand eine eigene Werkgruppe von Zoobildern, bei denen sie die Tiere so aufnahm, dass sie zu Akteuren in einer surrealen Gestimmtheit wurden. 

Ihre Fotografie „Deutsches Hygiene-Museum Dresden“ zeigt genau diese Sachlichkeit und Natürlichkeit ihrer Bilder. Ausgeleuchtet mit Hilfe der Lichtquellen des Raumes blickt man in den bestuhlten Saal. Vermutlich aus ihrer Augenhöhe geschossen kommt keine Künstlichkeit des Bildes auf. Vielmehr die einer Dokumentation des Raumes. Trotz dieser Sachlichkeit entsteht eine Stimmung, die auf den Betrachter übergeht.