Adolf Lins

1856 Kassel – 1927 Düsseldorf

Alter Gänsesteig in Dachau

Öl / Leinwand     127,5 x 191 cm

Signiert und datiert.    Ad. Lins (19)05

abgebildet in:  Horst, Ludwig / Baranow, Sonja / Beck, Rainer (Hg.): Brockmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19. Jahrhundert, Bd.3, Brachmann Verlag, München, 1981, S.67

Adolf Lins begann 1873 sein Studium an der Kasseler Kunstakademie. 1877 wechselte er auf Anraten seiner Düsseldorfer Künstlerfreunde Heinrich Sondermann, Hugo Mehlig und Hans Richard von Volkmann zu dem Düsseldorfer Landschafts- und Genremaler Ferdinand Brütt. Ab den 1890er Jahren zeigen die Motive seiner Arbeiten, dass er sich oft in der Künstlerkolonie in Dachau bei München aufgehalten haben muss. Hauptsächlich als Landschafts- und Tiermaler tätig, überwiegen in seinen Werken ab den 1880er Jahren Bach- und Weidelandschaften, die mit Kühen, Schafen, aber vor allem Hühnern, Enten und Gänsen bevölkert sind. Was ihm seinen Beinamen „Gänse-Lins“ einbrachte.

„Alter Gänsesteig in Dachau“ macht seinem Spitznamen als „Gänse-Lins“ alle Ehre. Ein großformatiges Gemälde bevölkert mit einer ganzen Gänseschar an einem älteren Holzsteg. Die Gänsehüterin im Hintergrund fügt sich ins Bild ein und verschmilzt beinahe mit dem Hintergrund. Man wird abgelenkt durch das muntere Treiben der Gänse, die sich über die ganze Bildfläche verteilen, ob liegend, stehend, aus dem Flug landend oder im Wasser badend. Adolf Lins fängt das rege Treiben in einer Momentaufnahme ein. Man selbst befindet sich an Stelle des Malers und kann die Gänseschar vor Ort beobachten. Dem Maler gelingt es eine detailgetreue Wiedergabe der Tiere und Umgebung, sodass er es schafft den Beobachter einzubinden und im das Gefühl zu vermitteln nicht nur Betrachter des Gemäldes zu sein, sondern auch Betrachter der Tiere selbst.

 

 

Literatur:

  • Horst, Ludwig / Baranow, Sonja / Beck, Rainer (Hg.): Brockmanns Lexikon der Münchner Kunst. Münchner Maler im 19. Jahrhundert, Bd.3, Brachmann Verlag, München, 1981