Adolf Luther

1912 Krefeld – 1990 ebenda

Sphärisches Hohlspiegelobjekt

120 Einzelspiegel im Plexiglaskasten     120 x 100 cm

Rückseitig signiert und datiert 1976

Verkauft

Der Künstler Adolf Luther zählt zu den Hauptvertretern der kinetischen Kunst und der Op Art.
Bevor er sich der Kunst zuwandte, machte er eine Ausbildung in einem Architekturbüro und in der Essener Stadtverwaltung. Ab 1938 studierte er an der Universität in Bonn Rechtswissenschaften und promovierte fünf Jahre später.
Kurz vor seiner Promotion begann er sich der Malerei zu widmen.
1957 gab er seinen Beruf als Richter dann vollständig zugunsten der Kunst auf.
Seine ersten Werke sind noch monochrom gestaltet. 1958 widmete er sich das erste Mal mit seinen Arbeiten den Einflüssen des Lichts mit seinen energetisch-optischen Eigenschaften. Lichtbrechung und Spiegeleffekte werden nun mehr und mehr sein Hauptthema.
Seinen Durchbruch schaffte er schließlich mit dem 1967 entstandenen Raum mit fokussierendem Licht in Rauch.
Ein paar Jahre später widmete er sich nicht mehr nur der Lichtbrechung und Spiegeleffekten, sondern auch den Eigenschaften von Laserstrahlen.
Auch begann er auf öffentlichen Plätzen Hohlspiegelobjekte zu installieren, die sich in ihre Umgebung integrieren und den passenden Namen „Integration“ tragen.
1979 erhielt er den Professorentitel und 1982 den Thorn-Prikker-Preis für seine Werke.
Zehn Jahre später wurde die Adolf-Luther-Stiftung gegründet, die sich mittlerweile mit der Nachlassverwaltung seines künstlerischen Werkes befasst.
Im gleichen Jahr erhielt er den Verdienstorden des Landes NRW. Ein Jahr später die Ehrenbürgerschaft der Stadt Krefeld.
Als einer der führenden Vertreter der konzeptuellen Lichtkunst der Nachkriegsavantgarde beteiligte er sich regelmäßig an den wichtigsten Ausstellungen zur kinetischen Kunst, der ZERO-Gruppe und der Op-Art.
Zu Anfang seiner Schaffensphase beschäftigte er sich vor allem mit der kubistischen Kunst Pablo Picassos (1881-1973). Bis er sich mehr und mehr der abstrakten Kunst zuwandte. Auch setzte er sich mit der aufkommenden gestisch-informellen Kunst auseinander.
Als „Meister des Lichts“ bezeichnet versuchte er durch seine Spiegelungen und Lichtbrechungen die fassbare Materialist aufzulösen und neue nicht greifbare Räume zu schaffen.

Dieses Objekt Luthers ist ein gekonntest Beispiel für seine Auseinandersetzung mit Spiegelungen, Reflexionen und Licht. Durch die 120 kleinen Einzelspiegel bricht sich das einfallende Licht auf eine neue Art und Weise. Die Spiegelungen erschaffen 120 neue kleine Räume und erzeugen durch ihre Wölbung eine unbekannte Wirkung.