André Jawlensky
1902 Preli/Lettland – 1984 Barga/Italien
Der Apfelbaum
Öl / Platte 30 x 40cm
signiert und datiert 1956
rückseitig betitelt
Provenienz: Kleemann Galleries, New York
Verkauft
André Jawlensky orientierte sich in seiner Kunst stark an den Werken seines Vaters, dem Expressionisten Alexej Jawlensky (1864-1941) und schuf so eine neue Art der Bewahrung dieser Arbeiten mit eigenen Einflüssen.
Nach seiner Geburt in Lettland kehrte seine Familie recht schnell nach München zurück, wo er zunächst als Neffe Alexej Jawlenskys ausgegeben wurde, um den Missbrauch an seiner recht jungen Mutter Helena Nesnakomoff (1885-1965), ein Dienstmädchen der Lebensgefährtin Jawlenskys Marianne von Werefkin (1860-1938), zu vertuschen.
Schon früh begann er sich mit Kunst zu beschäftigen. Wie früh, ist jedoch fraglich und bis heute unklar. Genauso verhält es sich mit seinen Jugendjahren, die sowohl in eigenen Ausführungen, als auch in den Memoiren des Vaters sehr undeutlich beschrieben werden. Gesichertes Ereignis in dieser Zeit war ein Aufenthalt in Murnau gemeinsam mit Werefkin und Jawlensky, bei dem er Gabriele Münter (1877-1962) und Wassiliy Kandisky (1866-1944) kennen lernte und begann Stillleben zu fertigen, die bei den älteren Künstlern großen Anklang fanden.
Bei Kriegsbeginn 1914 floh er mit seiner Familie in die Schweiz.
Nach Ende des Krieges folgten er mit seiner Mutter Alexej Jawlensky, der ein Jahr zuvor nach Wiesbaden gezogen war. Zwanzig Jahre nach seiner Geburt heirateten nun seine Eltern, sodass er ab diesem Zeitpunkt nicht mehr den Nachnamen seiner Mutter trug, sondern den seines Vaters annahm.
Auf Grund finanzieller Schwierigkeiten arbeitete er als Leiter in einem Tee- und Kaffeevertrieb. Neben seiner Arbeit widmete er sich der Kunst bis zum Tod seiner ersten Frau 1933. Wegen der Trauer um seinen persönlichen Verlust legte er die Pinsel nieder.
1941 wurde der Künstler zum Kriegsdienst eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1955 nach Wiesbaden als Spätrückkehrer entlassen wurde.
Mit seinem Umzug in die Schweiz 1956 und einem Kuraufenthalt in Bad König begann er wieder zu malen. Besonders Landschaften und Stillleben gehörten zu seinen favorisierten Darstellungen.