1882 Den Haag – 1965 Paris

Meeresfische

Öl / Holz  65 x 80cm

Signiert und datiert.    1952

Conrad Kickert schrieb zahlreiche Kunstkritiken für das Haarlemer Dagblad, den Amsterdamer Telegraaf und die Brüsseler Wochenzeitung De Kunst, die ihn zu einem Experten für moderne Kunst avancieren ließen. 

Auf Grund seiner Ahnengeschichte, laut der er zu den Nachfahren des Statthalters von Flandern im 16. Jahrhundert, Graf Egmond, gehörte, nannte er sich selbst „Conrad Kickert tot den Egmond“. Seine Werke signierte er meist nur mit seinem Vornamen „Conrad“. 

Nach seinem Literatur-Studium hielt er sich von 1904-10 in Zandvoort auf. 1906 unternahm er seine erste Paris-Reise mit dem Ziel die niederländische Kunst seiner Zeit dort zu etablieren. In den Jahren 1910-11, 1914-17 und 1919-65 lebte er vermehrt in Paris. Dort verkehrte er hauptsächlich im Café le Dôme, wo er unter anderem Guillaume Apollinaire (1880-1918) kennen lernte. 1910 gründet er gemeinsam mit Jan Toorop (1858-1928) den avantgardistischen Moderne Kunstkring Amsterdam (MKK), zu dem unter anderem Lodewijk Schelfhout (1881-1943) und Piet Mondrian (1872-1944) gehörten. Mit beiden teilte sich Kickert in Paris 1911 eine Wohnung. Für dem MKK organisierte er hauptsächlich Ausstellungen, vor allem zwischen 1911-16. Seine eigenen Werke waren dort jedoch nur selten vertreten.
Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit und der Tätigkeit für den Verein unterrichtete er Malerei. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Hendrik Joan Calkoen und Filippus Josephus Drukker (1913-1996).
In seinem Werk wurde er maßgeblich von Henri Le Fauconnier (1881-1946) und André Dunoyer de Segonzac (1884-1974) inspiriert. In seinem Sujet lassen sich vor allem Landschaften, Stillleben, Interieurs und Figurenbilder finden. 

Sein Stillleben „Meeresfische“ wirkt wie eine Kombination aus expressionistischer Malerei und niederländischer Malerei des 17. Jahrhunderts. Detailliert wiedergegebene Fische, die chaotisch auf einem Tisch angeordnet sind stechen vor einem expressionistisch wirkenden Hintergrund hervor. Außergewöhnlich und mit Wiedererkennungswert.