Friedrich Ernst Wolfrom
1857 Magdeburg – 1923 Berlin
Festivitäten der Antike
Öl /Leinwand 66 x 90 cm
Signiert. Datiert (18)98
Friedrich Ernst Wolfrom, 1857 in Magdeburg geboren, gilt als Historienmaler, der durch viele mythologische Darstellungen, biblische Szenen, Bildnisse und Akte bekannt wurde. Er begann 1875 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. Dort freundete er sich mit Franz Seraph von Lenbach an. Nach seinem Aufenthalt in München setzte er sein Studium an der Kunstakademie in Dresden als Schüler von Julius Hübner fort. Dort lernte er Hans Makart kennen und folgte ihm 1881 nach Wien. Nach dessen Tod zog er 1892 nach Berlin um, widmete sich dort seiner Malerei und wurde 1900 mit der Ausmalung des Bundesrats-Saales im Reichstagsgebäude, das mittlerweile zerstört ist, beauftragt.
Mit seinem Gemälde “Festivitäten der Antike” lässt Friedrich Ernst Wolfrom den Betrachter in die Welt der griechischen Mythologie eintauchen. Sich tummelnde, musizierende Menschen und Faune; badende Nymphen; alle gekleidet in leichte Tücher und Gewänder; umgeben von Wasser, sich im sachten Wind bewegenden Bäumen und einer griechischen Tempelanlage. Der Künstler schafft eine ideelle Vorstellung einer antiken, mystischen Feierlichkeit, die der Betrachter nur aus alten Sagen und Mythen kannte. Eine teils geheimnisvolle, aufbegehrende und teils auch einladende und laute Stimmung ist direkt erkennbar. Ohne dass man wissen muss, wer oder was gefeiert wird, möchte man Teil der Gesellschaft sein. Man kann sich fast vorstellen selbst auf einer der Stufen am Wasser zu sitzen, das laute Getümmel aus Stimmen und Musik im Hintergrund zu hören und im schwindenden Licht der Abendsonne auf den Höhepunkt des Festes zu warten. Friedrich Ernst Wolfrom schafft es geschriebene Mythen zu verbildlichen und sichtbar zu machen: Man fühlt sich in eine andere Welt und Zeit versetzt.
Literatur:
- H.v.Ankwicz: Wolfrom, Friedrich; in: Thieme-Becker Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 36, E.A. Seemann Verlag, Leipzig, 1958