Hans Deiters

1868 Düsseldorf – 1922 München

Der Frühling

Öl /Leinwand     75 x 62 cm

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Die Kunst des Düsseldorfer Malers Hans Deiters steht unter dem Eindruck des französischen Symbolismus, den er während eines Parisaufenthalts kennengelernt hat. Das Gemälde „Frühling“, das zwischen 1895 und 1900 entstanden sein dürfte, führt dies vor Augen. Es handelt sich um ein reines Phantasieprodukt, das die dekorativen Tendenzen des Jugendstils mit der Kunst des Symbolismus verbindet. Der Mensch tritt hier als Naturgeschöpf in Erscheinung, nicht als handelndes Individuum.

Vor einer alpenländischen Bergkulisse ist eine Gruppe von zwei Frauen und einem Mann zu sehen, die in keiner nachvollziehbaren menschlichen Beziehung zueinander stehen, die einander nicht wahrnehmen, und deren Handeln nicht zielgerichtet erscheint. Deiters verzichtet zudem auf eine Licht-Schatten-Modulation wie auch auf Farbabtönungen zur Vermittlung von Bildtiefe und Raumwirkung. Die flächige Malweise in pastellartiger Farbgebung erinnert an Wandmalerei. Mit austauschbaren Bildtiteln wie Freude, Frühlingswind, Jugend oder Lichtumflossen stellte Deiters sein Anliegen immer wieder heraus. Es ging ihm um die Rückbesinnung auf die Einheit von Mensch und Natur und die Charakterisierung des Menschen als Teil der Natur. Er versetzt zeitgenössische Figuren in ein Goldenes Zeitalter, das hier als Zustand menschlicher Existenz begriffen wird, weniger als Rückbezug auf eine mythische Epoche der Vergangenheit.

Mit diesen Bildern hatte er in seiner Zeit nicht nur Erfolg, die Kritik warf ihm Oberflächlichkeit und Effekthascherei vor. Deiters hielt sich nach seinem Malereistudium in Düsseldorf einige Zeit in Paris auf. Wichtige Impulse erhielt er durch die Werke von Pierre Puvis de Chavannes.